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Studie: Großbanken verschlafen das Internet

26.01.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney ist der Ansicht, daß große etablierte Banken schlechte Karten gegenüber kleinen, dynamischen Internet-Finanzdienstleistern haben. "Neue Anbieter nehmen den traditionellen Institutionen Marktanteile ab, weil sich die Kunden für den besseren Service und die niedrigeren Kosten der Internet-Angebote entscheiden", erklärte die Firma im Zusammenhang mit der Veröffentlichung einer entsprechenden Studie ("Transforming Retail Financial Services: The Impact of Internet Technologies"). Und seien die Kunden erst einmal ins Internet gelockt, könnten die dort beheimateten Dienstleister mit dem Cross-Selling andere Produkte und Dienstleistungen beginnen. Als Beispiel mußte - nicht zum ersten Mal - der Online-Broker E*Trade herhalten, der seine Mitgliederzahl von 20 000 im Jahre 1995 mittlerweile auf 600 000 hochgeschraubt hat. Fields Wicker-Miurin,

Vice-President der Financial Institutions Group von A.T. Kearney, appelliert daher: "Traditionelle Finanzinstitutionen müssen weg davon, das Web nur als Marketing-Instrument zu betrachten: es ist ein Marktplatz." Die Berater schätzen, daß 96 Prozent des Zuwachses an Banktransaktionen in den Jahren zwischen 1994 und 2001 auf Geldinstitute ohne Filialen entfallen werden, und nur noch 33 Prozent aller Transaktionen sollen überhaupt noch auf traditionellem Wege ablaufen.