Nicht nur das gute Gehalt zählt

Studie: Führungsnachwuchs fordert mehr Fortbildungschancen

21.01.2000
DÜSSELDORF (CW) - Eigenverantwortung und gute Qualifizierungsmöglichkeiten rangieren auf der Wertschätzungsskala junger technischer Führungskräfte ganz oben. Zu diesem Ergebnis kommen die "VDI-Nachrichten" in einer Studie.

Bietet die Anfangsposition keine Möglichkeit, anspruchsvolle Aufgaben zu lösen und Eigeninitiative zu zeigen, verlassen junge Führungskräte schnell das Unternehmen. Zwar bedeutet ihnen ein gutes Gehalt viel, jedoch sind finanzielle Aspekte oder das Unternehmensimage nach der Studie "Der Ingenieur als Führungsnachwuchs: Wie gewinnt und wie bindet man ihn?" nicht ausschlaggebend für den Verbleib in einer Firma.

Bei der Untersuchung wurden Diplomingenieure aus der Informatik, Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaft sowie dem Maschinen- und Fahrzeugbau zwischen dem ersten und sechsten Berufsjahr befragt. Laut VDI-Nachrichten begreifen die junge Spezialisten die Firma, bei der sie arbeiten, nur als Durchgangsstation. Mehr als ein Drittel ist bereit, in einen anderen Betrieb zu wechseln. Ein weiteres Drittel ist "gefährdet", das heißt, die Mitarbeiter könnten bereit sein, sich abwerben zu lassen. Von den Befragten, die bereits die zweite Stelle nach dem Studium besetzen, sind immerhin 19 Prozent abgeworben worden.

Unternehmen, die ihren Führungsnachwuchs halten wollen, empfiehlt die Studie, sich nicht auf pauschale Strategien zu verlassen. Wichtig sei vielmehr die individuelle Förderung unter Berücksichtigung typenspezifischer Eigenheiten. So kann beispielsweise das Aufzeigen von Perspektiven im Unternehmen für den Typus des aufstiegsfreudigen Mitarbeiters wichtiger sein als für den Familienmenschen, der einen innovationsstarken Betrieb und einen sicheren Arbeitsplatz schätzt.

Internationalität und Größe des Unternehmens spielen für den Führungsnachwuchs nur bedingt eine Rolle. Die Möglichkeiten des Auslandseinsatzes oder eines Dienstwagens haben für die meisten nur einen geringen Einfluss auf das Verbleiben im Betrieb. Als großes Defizit werden jedoch unzureichende Qualifikationsmöglichkeiten erlebt. Wünschenswert sind vor allem Weiterbildungsmaßnahmen zur Informationstechnik und zu fachspezifischen Kenntnissen. Auch in den Bereichen Betriebswirtschaft, Mitarbeiterführung und Präsentation vermissen sie fördernde Angebote des Arbeitgebers.

Die Studie, die auch auf Gehälter, Nebenleistungen und Karriereziele eingeht, kann zum Preis von 240 Mark bezogen werden unter der Faxnummer 0211/6188-430 sowie per E-Mail Sfriedrich@ vdi-nachrichten.com.