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Studie: Auch Windows verliert an Linux

18.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In ihrer routinemäßigen Befragung amerikanischer Softwareentwickler haben sich die Marktforscher von Evans Data aktuell unter anderem schwerpunktmäßig mit dem Thema Linux befasst. Die Resultate widersprechen der von Microsoft gern aufgestellten Behauptung, das Open-Source-Betriebssystem wachse vor allem auf Kosten kommerzieller Unixe.

Von dem im vergangenen Monat befragten mehr als 400 Developern gaben 52,2 der inzwischen für Linux Programmierenden an, sie hätten zuvor für eine der unterschiedlichen Windows-Plattformen entwickelt. Ingesamt legt die Evans-Studie nahe, dass Linux sowohl Windows als auch Unix Anteile abnimmt und Windows am stärksten bedroht wird. 29,8 der jetzt auf Linux aktiven Anwendungsentwickler widmeten sich zuvor Unix. 17,8 Prozent wechselten von einem (kommerziellen) Unix zum anderen, was sicher nicht zuletzt der in den letzten Jahren festzustellenden Konsolidierung auf die drei wichtigsten Derivate Solaris, HP-UX und AIX zu verdanken ist. Gegenüber Linux verlor von der kommerziellen Derivaten Solaris mit neun Prozent am stärksten Entwickler; bei AIX und HP-UX fiel die Umstiegsquote mit 1,7 und 1,4 Prozent deutlich geringer aus.

Was die Umsteiger von Windows auf Linux angeht, musste Windows 2000 mit 22,5 Prozent der Befragten die meisten Federn lassen. Windows XP kehrten 6,7 Prozent, Windows NT 10,6 Prozent und Windows 9x 12,5 Prozent den Rücken in Richtung Linux. Bei den für die Microsoft-Plattformen höheren Zahlen darf man natürlich nicht außer Acht lassen, dass jede Windows-Version über eine erheblich größere installierte Basis verfügt als jede Unix-Spielart. Microsofts These, Linux sei ein reiner Unix-Ersatz, widerlegen die Ergebnisse aber allemal. (tc)