Studie: 1999 wird das Jahr der Extensible Markup Language

Studie: 1999 wird das Jahr der Extensible Markup Language XML kann den Informationsaustausch von Unternehmen neu gestalten

22.01.1999
MÜNCHEN (CW) - Neben Java gilt die Extensible Markup Language (XML) als Hoffnungsträger für alle, die nach universellen Web- Formaten suchen. Das amerikanische Marktforschungsunternehmen Zona Research prophezeit dem jungen Standard für 1999 den Durchbruch. XML werde den Informationsaustausch geradezu revolutionieren.

Zahlreiche Unternehmen empfangen den vom World Wide Web Consortium (W3C) im Februar letzten Jahres verabschiedeten Sprachstandard mit offenen Armen. Vor allem die einfache Indexierung von Web-Seiten hat es den Programmierern angetan. Mit Hilfe von XML können sie Text oder anderen Daten in Web-basierten Dokumenten übergeordnete Definitionen wie zum Beispiel den Begriff "Preis" für einzelne Ziffern zuweisen. Dadurch werden entsprechende Informationen erheblich schneller gefunden als mit herkömmlichen Volltextrecherchen.

Für mindestens ebenso entscheidend hält Zona-Analyst Ron Rappaport allerdings die Fähigkeit von XML, vorhandene Firmendatenbanken durch entsprechende Ergänzungen zu einer einzigen Internet-Quelle zusammenzuführen. Auch könnten beispielsweise Finanzinformationen mit wenigen Handgriffen durch die XML-Anwendung "Vox ML" für die Spracherkennung fit gemacht werden. Sogenannte vertikale Wörterbücher auf der Grundlage XML-basierter Protokolle werden laut Rappaport einen weitreichenden Einfluß auf E-Commerce, Content-Management, Messaging, Anwendungsintegration sowie Data- Warehousing haben.

Branchenriesen wie IBM, Microsoft und Sun haben die Zeichen der Zeit erkannt und arbeiten heftig an XML-Lösungen. Doch auch kleinere Spezialisten wie die deutsche Poet Software, Hamburg, setzen auf den neuen Standard. Der Trend zu XML ist bereits meßbar. So stieg die Zahl der Unternehmen, die das Protokoll in ihren Web-Seiten verwenden, laut Zona von einem Prozent im zweiten Quartal des letzten Jahres auf satte 16 Prozent im dritten Quartal 1998.