Knapp 2.200 Meter

Studenten schaffen Höhenrekord mit Mini-Drohnen

28.09.2009
Von pte pte

Kontrollierter Absturz

Bei einem weiteren Versuch ließen die Studenten ihr intelligentes Flugzeug von einem Punkt starten, der für das Flugzeug mehr Aufstiegszeit versprach. Und tatsächlich schaffte es Blue Panther bis in eine Höhe von fast 2,5 Kilometern. Das Flugzeug driftete dabei allerdings aufgrund schlechter Windverhältnisse zu weit vom Kurs ab und aktivierte den Absturz-Modus, der verhindern sollte, dass sich das Flugzeug aus der festgelegten Flugzone bewegte. Mit Tempo 130 tauchte Blue Panther deshalb in den heißen Sand der Wüste ein. Die unsanfte "Landung" und der daraus resultierende Schaden am Gerät war letztlich der Grund, weshalb die erreichte Höhe von 2,5 Kilometern nicht als erfolgreicher Rekordversuch gewertet wurde.

Die 2.177 Meter, die Blue Panther vor seinem Unglücksflug erreicht hatte, liegen der internationalen Luftfahrtbehörde derzeit aber zur Prüfung vor. Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat den Rekord bereits anerkannt. "Hierzulande wären solche Versuche nur schwer durchzuführen. Modellflugzeuge dürfen in Deutschland nicht über eine Höhe von 1.000 Metern steigen. Außerdem muss immer eine Sichtverbindung zum Flugzeug bestehen", sagt Stefan Levedag, Direktor des Instituts für Flugsystemtechnik am DLR, gegenüber pressetext.

"Es gibt schier unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten für günstige unbemannte Luftfahrzeuge. Das Problem dabei ist, dass noch an deren Zuverlässigkeit gearbeitet werden muss, wodurch sie schnell wieder teurer werden", so Levedag. Grundsätzlich wären Aufgaben in der Landwirtschaft, in der Verkehrsüberwachung, bei der Aufspürung von Waldbränden und in vielen anderen Gebieten denkbar. Bis es so weit ist, sind jedoch noch einige Probleme zu lösen. Wichtig sei vor allem, genaue gesetzliche Rahmenbedingungen hinsichtlich der Lufttüchtigkeit von Drohnen zu schaffen, die Flugdauer von Drohnen zu steigern und an der Zuverlässigkeit zu arbeiten.

Doktorand Bower stimmt dem deutschen Experten zu. "Die limitierenden Faktoren sind derzeit vor allem die Akkuleistung, die mögliche Nutzlast und die Zuverlässigkeit. Unser Flugzeug schafft es ohne Nutzlast, etwa 90 Minuten in der Luft zu bleiben", sagt er. Die Akkutechnologie mache jedoch Fortschritte, weshalb er zuversichtlich ist, dass die Flugdauer kleiner unbemannter Fluggeräte noch gesteigert werden kann. Die Zuverlässigkeit der Komponenten könnte indes zu einem Problem werden. "Um das Gewicht gering zu halten, müssen redundante Systeme vermieden werden. Deshalb kann schon der Ausfall einer einzelnen Komponente zu einem Problem für das Flugzeug werden", sagt der Fachmann. Wenn man Einschnitte bei Größe, Gewicht und Kostenintensität in Kauf nehme, seien robuste und zuverlässige autonome Luftfahrzeuge jedoch durchaus möglich. (pte)