Neue Vorlesung in Darmstadt und Aschaffenburg

Studenten lernen Großrechner-Technologie

26.11.2008
In diesem Wintersemester bieten die Hochschulen in Darmstadt und Aschaffenburg ihren Informatikstudenten eine besondere Vorlesung: Erfahrene Mainframe-Experten von der Software AG und IBM stellen sich in den Vorlesungssaal, um gewiefte Newcomer auf den Umgang mit den Dinosauriern der IT-Branche einzuschwören.

Wer hätte gedacht, dass der Andrang so groß würde? Mehr als 80 Studenten der Technischen Universität und der Fachhochschulen in Darmstadt und Aschaffenburg drängten sich zu Beginn des Semesters auf den Vorlesungsrängen, um vom Wissen und den Erfahrungen der "alten Hasen" der Branche zu profitieren. Ein längst tot gesagtes Fachgebiet erwacht damit zu neuem Leben. Themen wie die Einführung in moderne Mainframe-Hardware, Betriebssysteme und Mainframe-Software stehen auf dem Programm. Doch der Stoff ist nichts für Zartbesaitete. Es geht mächtig ins Eingemachte: Selbst vor Cobol- und Assembler-Programmierung sollten sich die Zuhörer nicht fürchten, denn das ist das Futter, von dem die Dinosaurier-Computer leben.

Videos lockern Veranstaltung auf

Der Stoff wird vorgetragen von Experten, die schon lange in der Branche arbeiten und in der Lage sind, den schwierigen Stoff mit einer Mischung aus hoher Fachkompetenz und augenzwinkernder Kreativität multimedial zu vermitteln. So lockern kurze Videos etwa über Erdbebentests von Mainframes sowie kurzweilige Erfahrungsberichte aus dem Arbeitsleben eines Mainframe-Experten die Veranstaltung auf.

"Eigentlich ist immer zu wenig Zeit, um alle Fragen zu klären", so Sebastian Werler, einer der Teilnehmer der Vorlesungsreihe. "Oft bleiben wir freiwillig länger, weil die Themen so viel hergeben. Wann hat man schon Gelegenheit, auf diesen Erfahrungsschatz aus der Technologiewelt zuzugreifen?"

Exkursionen inklusive

Höhepunkte der Vorlesungsreihe sind zwei Exkursionen, in denen die Studenten die Großrechner in vollem Einsatz erleben und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Eine Exkursion geht nach Böblingen zur IBM-Zentrale, die zweite zur Software AG nach Darmstadt-Eberstadt.

"Es ist wichtig und dringend, dass die Industrie ihren Beitrag zur Lehre in den Universitäten und Hochschulen bringt", so Jürgen Powik, Director University Relations der Software AG. "Der Fachkräftemangel in den Informatik-nahen Berufen wird besonders deutlich in der Mainframe-Technologie, die in 95 Prozent aller Großunternehmen geschäftkritisch eingesetzt wird. Das Verständnis für diese Kernsysteme steht vor einem übergreifenden Generationenwechsel."

Der erfolgreiche Abschluss der Veranstaltungsreihe wird mit fünf Credit Points und je einem Zertifikat der Software AG und IBM belohnt. Wer mit den sperrigen Dickhäutern der Branche umgehen kann, hat einen echten Vorteil, sind die beiden Unternehmen überzeugt. Weitere Infos: http://tinyurl.com/5w83qh. (hk)