Es geht auch ohne Intel x86

Stromsparende Highend-Server

17.03.2012
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Cloud-Provider drücken aufs Tempo

Die Energiekosten machen in Rechenzentren einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus. Doch während die Serverhersteller ständig an Verbesserungen arbeiten, ist der Leidensdruck in den meisten Unternehmen offenbar noch nicht groß genug, um für verbrauchsarme Geräte wirklich mehr zu bezahlen. Warum dann die Mühe? Druck kommt vor allem von den Telekommunikationsriesen, den Internet- und Cloud-Anbietern wie Google, Amazon oder Facebook mit Zigtausend Maschinen in ihren Rechenzentren. Um es mit Nebuloni zu sagen, kann die Entwicklung zu stromsparenden Systemen diesen Playern gar nicht schnell genug gehen. Sie warten mit dem Austausch von Servern oft gar nicht bis zum Ende des normalen Lebenszyklus. Für die meisten Unternehmen bleibe das Argument des günstigen Verbrauchs aber marginal, so der IDC-Experte. Deshalb würden neue Features wie „Power Capping“ auch nicht im gewünschten Maße honoriert, wenn damit Mehrkosten verbunden sind.

Im Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise hatten die meisten Unternehmen andere Sorgen, weshalb das Interesse am Thema Stromverbrauch und Energieeffizienz im Server-Fuhrpark etwas nachgelassen habe, so Gartner-Experte Butler. Mit steigenden Energiekosten und Erreichen der Kapazitätsgrenzen in Großstädten wie London mit älterer Infrastruktur rufe es sich zwar wieder mehr ins Gedächtnis der Anwender. Aber es brauche wohl mehr an finanziellem Leidensdruck oder auch eine neue Gesetzgebung, damit Energieeffizienz dieselbe Priorität genieße wie andere Ziele.