Pixel Qi

Stromspar-Display als Heimwerker-Bausatz

08.03.2010
Von pte pte
Mary Lou Jepsen, CEO des Start-Ups Pixel Qi, hat angekündigt, dass die Stromspar-Displays des Unternehmens als Do-it-yourself-Bausatz verfügbar werden.

Gegen Ende des zweiten Quartals soll es so weit sein: Laut der ehemaligen Cheftechnikerin des Projekts One Laptop per Child (OLPC) ist es für User ganz leicht, ihren Laptop-Bildschirm durch ein Pixel-Qi-Display zu ersetzen. Ein Notebook-Bildschirmtausch "ist nur ein wenig schwieriger, als eine Glühbirne zu wechseln", so Jepsen. Wer sich an den Umbau wagt, gewinnt dabei an Akku-Laufzeit. Die Pixel-Qi-Displays brauchen nämlich laut Hersteller bis zu 75 Prozent weniger Strom als herkömmliche LCD-Displays.

Pixel-Qi-Displays werden mit den gleichen Materialien und Prozessen wie herkömmliche LCD-Bildschirme gefertigt, setzten aber wie E-Paper auf Umgebungslicht, um den Stromverbrauch zu senken. Vor rund einem Jahr hat das Unternehmen noch davon gesprochen, dass die Technologie die Akkulaufzeit um 50 Prozent steigern kann. Mittlerweile ist sogar davon die Rede, dass bei sorgfältiger Geräteintegration eine Verfünffachung möglich sei. Heimwerker sollten sich aber wohl nicht ganz so viel erhoffen.

Jedenfalls betont Jepsen, wie einfach der Bildschirmtausch bei Laptops eigentlich sei. Im Prinzip gehe es um sechs Schrauben, das Abnehmen einer Blende sowie das Ab- und Anstecken des alten respektive neuen Displays. "Das ist alles. Es ist eine Fünf-Minuten-Prozedur", sagt Jepsen. Genaue Details zu den Bausätzen gibt es noch nicht, allerdings hat das Unternehmen angekündigt, zunächst Panels im 10,1-Zoll-Format zu fertigen. Somit dürften zunächst Netbook-User die Chance auf den Display-Tausch bekommen. Interessenten sollten sich aber bewusst sein, dass mit dem Umbau Herstellergarantien verfallen können.

In Zusammenhang damit, wie leicht der Umbau ist, blickt Jepsen auch auf ihre OLPC-Zeit zurück. Sie berichtet, dass in einer ländlichen Region Nigerias ein elfjähriges Mädchen auf Eigeninitiative eine Laptop-Klinik für defekte OLPC-Geräte aufgezogen habe. Sie und ihre Kolleginnen, teils im Alter von nur fünf Jahren, hätten zunächst lose Kabel befestigt, aber auch Display- und Lautsprecherwechsel durchgeführt. Dabei hätten die Mädchen immer mehr über Hardware gelernt, sodass sie auch immer besser darin wurden, weitere Reparaturen durchzuführen.

(pte)