Computerwoche: Wenn ein Energieversorger beim Energie sparen voran geht: Ist das nicht schlecht fürs Geschäft?
Gerhard Bley: Die N-Ergie steht unter Wettbewerbsdruck und muss deshalb bestrebt sein, Kosten zu reduzieren. Mehr Energieeffizienz bedeutet Kosteneinsparung, die letztendlich dem Kunden zugute kommt. Zudem engagiert sich die N-Ergie seit Jahren für Klimaschutz und Energieeffizienz. So haben wir zum Beispiel schon 1996 das CO2-Minderungsprogramm eingeführt - lange, bevor das Thema populär geworden ist.
Computerwoche: Seit wann macht sich N-Ergie Gedanken über den Stromverbrauch im Rechenzentrum?
Bley: Seit dem Jahre 2006. Zu diesem Zeitpunkt haben wir mit der Analyse des Stromverbrauchs begonnen und Einsparpotentiale gesucht - und gefunden.
Computerwoche: Was war der Auslöser, sich ausführlich mit dem Energieverbrauch zu beschäftigen?
Bley: Mich persönlich haben Berichte in diversen Fachzeitschriften über den negativen Beitrag der IT und der Rechenzentren zum Klimawandel tief beeindruckt.
Da stand zum Beispiel, dass zwei Prozent der weltweiten Kohlendioxyd-Emissionen allein auf das Konto der IT gehen. Das entspricht dem CO2-Ausstoß aller Flugzeuge der Welt!
Da habe ich gelesen, dass für jeden Dollar, der in Computer-Hardware investiert wird, noch mal rund 50 Cent für den Stromverbrauch fällig sind. Dieser Wert wird den nächsten Jahren sogar noch einmal um 54 Prozent steigen.