ERP Contest 2011

Stresstest für vier ERP-Systeme

12.09.2011
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Die Aufgabe für alle Teilnehmer am ERP-Wettbewerb war, einen kompletten Verkaufsprozess in ihren ERP-Lösungen nachzubilden. Das reichte von der Kundenanfrage, der Angebotsbearbeitung und der Preisermittlung per Produktkonfigurator über die Konstruktion mit der Anbindung von CAD- und Produktdaten-Management-Systemen bis hin zu Produktion und Auslieferung sowie der Fakturierung im Rechnungswesen.

"Verlängerte Werkbank", ATLAS und Co.

Im Testszenario mussten die ERP-Lösungen außerdem spezielle Anforderungen erfüllen. Das umfasste zum einen den Einkauf eines neuen Artikels bei einem Lieferanten und die Übernahme der Produktdaten aus dessen Kataloglösung.

Zum anderen waren plötzliche Änderungen im Produktionsablauf nach der Auftragsfreigabe in Form einer Fremdfertigung ("verlängerte Werkbank") abzubilden. Nicht zuletzt befinden sich die Kunden im Ausland, so dass die Versandabwicklung via ATLAS, dem offiziellen Verfahren zur Ausfuhranmeldung, erfolgte.

Auch Individualprozesse im SAP-Standard

Insbesondere bei der Eigen- und Fremdfertigung, wo es auf die exakte Buchung aller Mengen- und Werteflüsse im Rechnungswesen ankommt, hob sich das SAP-System von den Wettbewerbern ab. Die Lösung erfüllte die bei der Inhouse-Produktion mit Ad-Hoc-Fremdfertigung erforderlichen Anforderungen an die Beschaffung mit Beistellung und den Wareneingang mit gleichzeitiger Fertigmeldung des Fertigungsauftrags.

Im Rahmen der Angebotsbearbeitung war in den ERP-Systemen überdies die Angebotsnummer um ein Präfix nach Produktsparten zu ergänzen. Ebenso mussten mobile Prozesse für Mitarbeiter im Vertriebs- und Serviceaußendienst aufgebaut werden, die mit einem Smartphone oder einem Tablet-PC arbeiten. Zu den Aufgaben gehörte ferner die Auswertung von Kundenaufträgen, Lagerbewegungen sowie von Produktions- und Finanzdaten mit einem Business-Intelligence-Werkzeug.