Stress ade: Konkrete Ziele motivieren

13.08.2004
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Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
In Zeiten von Einstellungsstopps wächst das Arbeitspensum von Führungskräften und Mitarbeitern oft ins Unermessliche. Die Folge sind Stresssituationen, die zu Dauerbelastung werden und den körperlichen sowie psychischen Zusammenbruch herbeiführen können. Ein gutes Zeit- und Arbeits-Management hilft, den Stress zu bewältigen.

"Mein Arbeitsplatz ist gefährdet, das stresst mich zusätzlich zu den Konflikten mit Vorgesetzten und Mitarbeitern", erklärt ein Siemens-Manager seine Motivation, an dem Seminar "Unter Druck erfolgreich handeln" teilzunehmen. "Wir haben in unserer Firma Einstellungsstopp, ich erledige drei Jobs gleichzeitig. Das mache ich noch sechs Monate, dann ist der Ofen aus", äußert sich ein anderer Manager trocken. Die übrigen fünf Kursteilnehmer klagen über zu wenig Zeit für zu komplexe Aufgaben und über zu häufige Arbeitsunterbrechungen. Genau auf diese Probleme ist das Seminar, das Trainer Bernd Melka für den Weiterbildungsveranstalter IIR Deutschland in München leitet, ausgerichtet: Thema der kommenden zwei Tage soll sein, wie man Überbelastung und Stresssituationen durch effizientes Zeit-Management und persönliche Arbeitsplanung in den Griff bekommt.

Wer sich nun ein oder zwei Patentrezepte als Allheilmittel aus diesem Workshop erwartet hat, der werde jedoch enttäuscht, warnt Melka. Nichts gehe ohne Selbstanalyse als Schlüssel zur Problemlösung, sagt der Trainer und unterzieht die Teilnehmer erst einmal einem Test, bei dem die Charaktereigenschaften ausgelotet werden. Diese Selbsterkenntnis soll helfen, die eigenen Eigenschaften, inklusive der Ecken und Kanten, erfolgreich einzusetzen.

Mit diesem Grundrüstzeug versehen, geht es an das Thema Stress. Melka beschreibt dieses Phänomen als einen "Spannungszustand, der sowohl positiv als auch negativ für Menschen sein kann". Stress im positiven Sinne ("Eu-Stress") motiviert und treibt an. Von "Dis-Stress" spricht man, wenn Spannungszustände zu häufig auftreten und die Erholungsphasen zwischen den Stresssituationen zu kurz sind oder wegfallen. Das kann zu gravierenden körperlichen und seelischen Störungen führen.

Stressauslöser abschalten

Stressauslöser können physische Belastungen sein wie etwa schwere körperliche Arbeit, Lärm oder Bewegungsmangel. Zu den psychischen Stressauslösern zählen Termindruck, Konkurrenzkampf oder Konflikte mit Vorgesetzten. Auch negative Gedanken können stressen: wenn man es allen recht machen will oder immer nur vom Schlimmsten ausgeht.