Streit um die letzte Meile geht weiter

Streit um die letzte Meile geht weiter Carrier reichen Klage gegen Beschluß des Regulierers ein

12.03.1999
BONN (pg) - Das Theater um die Mietgebühr für die Telekom- Kabel zum Privathaushalt nimmt kein Ende. Sechs City-Carrier sowie der überregionale Anbieter Telepassport haben gegen die im Februar getroffene Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) beim Verwaltungsgericht Köln Klage eingereicht.

Ein Monat nach Festlegung des Entgelts für den sogenannten entbündelten Teilnehmeranschluß auf 25,40 Mark durch die Reg TP zeichnet sich eine Fortsetzung des Streits um die Mietgebühr ab. Die sechs Stadtnetzbetreiber Ewetel, Hansenet, Isis, Netcologne, Tesion und VEW-Telenet bezichtigen die Reg TP der "inakzeptablen Preisbildung" sowie begangener Verfahrensfehler bei der Entschlußfindung. Durch den Antrag auf eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht Köln wollen die Carrier nun ein Inkrafttreten der Mietgebühr ab 1. Mai 1999 verhindern.

Für den Gang zum Kadi hat sich auch Telepassport entschieden. Die Frankfurter wollen nicht hinnehmen, daß ein Netzbetreiber für den Teilnehmeranschluß monatlich ein höheres Entgelt zahlen muß als der private Endkunde der Telekom. Außerdem seien die Kosten für die Miete sowie die Einrichtung und Umschaltung des Anschlusses im internationalen Vergleich viel zu hoch, beklagt Georg Hofer, Geschäftsführer von Telepassport. Der Wettbewerb in Ortsnetzen werde dadurch nachhaltig erschwert.

Ein Sprecher der Reg TP bestätigte auf Anfrage der CW die Klage von Telepassport, ein Bescheid des Verwaltungsgerichts über die Beschwerde der City-Carrier lag der Behörde jedoch noch nicht vor. Zu den eigentlichen Klagen wollten die Bonner Wettbewerbshüter bisher keinen Kommentar abgeben.