Apps bei Google und Apple

Streit um Alkoholtest-Warnungen auf Smartphones

18.04.2011
Google und Apple haben nichts gegen Apps einzuwenden, die Standorte von Alkoholkontrollen zeigen. RIM hingegen hat die Programme aus dem eigenen Store entfernt.

Die Diskussion rund um Smartphone-Apps, die betrunkenen Autofahrern helfen sollen, Verkehrskontrollen zu entgehen, hatte vergangenes Monat mit einem Appell mehrerer US-Senatoren an die Smartphone-Riesen Apple, Google und Research in Motion (RIM) begonnen. Doch lediglich RIM, Hersteller der Blackberrys, kam der Forderung der Politiker nach, die betreffenden Programme zu entfernen, berichtet die "New York Times".

Apple möchte den Fall nicht weiter kommentieren, Google verweist lediglich darauf, dass betreffende Software nicht gegen die Vorschriften des Unternehmens verstoßen würde. Kritiker verweisen darauf, dass die Software zwar helfe, Alkoholkontrollen zu entgehen, allerdings nicht Verkehrsunfälle zu vermeiden.

Über die Software kann der Nutzer die genauen Standorte von polizeilichen Verkehrskontrollen abfragen, um ihnen so zu entgehen. Das alleine ist weder illegal, noch verstößt es gegen die Regeln, die Google für Android-Apps aufgestellt hat. Diese Vorschriften verbieten beispielsweise sexuelle Inhalte, Mobbing oder Hassreden. Kritiker fordern nun eine Ausweitung dieser Regeln, denn die betreffenden Alkotest-Warnungen würden die Verkehrssicherheit untergraben. Tatsächlich könnten mit polizeilichen Alkoholkontrollen nicht annähernd alle beeinträchtigten Lenker aus dem Verkehr gezogen werden - viel wichtiger sei der Abschreckungseffekt, der durch die technischen Hilfsmittel untergraben würde.

"Es gibt einen Unterschied zwischen einer allgemeinen Ankündigung, dass es in einer gewissen Region zu Alkoholkontrollen kommen wird und dem Anbieten von den genauen Standorten, die man auf das Smartphone laden kann und damit alkoholisierten Lenkern hilft, die Kontrollen zu umgehen", so J.T. Griffin, Vizepräsident von der Organisation Mothers Against Drunk Driving. In den USA starben im Jahr 2009 10.839 Menschen bei Verkehrsunfällen, die in Zusammenhang mit Alkohol standen - etwa ein Drittel der Gesamtzahl der Verkehrstoten. (pte)