Web

-

Strategy Partners: ERP-Anbieter müssen kürzer treten

11.02.1999
Von Michael Hufelschulte
-

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht des Analysten Helmut Gümbel, Managing Partner der Strategy International Partners, sind die goldenen Zeiten für Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware einstweilen vorbei. Gümbel konstatierte gestern in München, die durch das Jahr-2000-Problem erzeugte Sonderkonjunktur im Bereich Enterprise Ressource Planning (ERP), die Anbietern wie SAP oder Baan ein zusätzliches Wachstum von 30 bis 40 Prozent eingebracht haben, sei beendet. Nur wenige Unternehmen seien noch bereit, vor dem Wechsel ins Jahr 2000 die aufwendige und riskante Einführung eines betriebswirtschaftlichen Standard-Softwarepakets in Angriff zu nehmen. Generell werde sich die ERP-Branche in der nahen Zukunft darauf einrichten, mit der bestehenden Kundenbasis mehr Geschäft zu machen. Diese Strategie sei plausibel, da viele Kunden von SAP, Baan und Co. nur einen Bruchteil der Software-Funktionen

nutzten. Als weitere Trends machte der Analyst die Konzentration auf vertikale Märkte, schnellere Implementierungszyklen sowie die Ausdehnung des Geschäftsfeldes aus. Neue Module für Supply Chain Management und Kundenbetreuung (Customer Relationship Management) bringen den ERP-Anbietern demnach künftig ebenso Geld in die Kasse wie ein besseres Service-Angebot und E-Commerce-Lösungen.