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Strafanzeige gegen früheren Chef von Computer Associates

23.09.2004
Das US-Unternehmen für Sicherheits-Software Computer Associates International wird 225 Millionen US-Dollar (182 Mio. Euro) zahlen, um die seit zwei Jahren laufenden Ermittlungen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC wegen Bilanzbetrugs beizulegen.

Das US-Unternehmen für Sicherheits-Software Computer Associates International wird 225 Millionen US-Dollar (182 Mio. Euro) zahlen, um die seit zwei Jahren laufenden Ermittlungen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC wegen Bilanzbetrugs beizulegen. 

Das gab Richter Leo Glasser vom US-Bundesdistriktgericht in Brooklyn (New York) am Mittwoch bekannt. Computer Associates hat zugestimmt, einen unabhängigen Experten für die Überwachung seiner Bilanzpraktiken einzusetzen. 

Gegen den früheren Vorstandschef von Computer Associates International Inc, Sanjay Kumar, ist am Mittwoch wegen Aktienbetrugs und Justizbehinderung Strafanzeige erhoben worden. Wenige Stunden zuvor hatte sich das Unternehmen in einem Vergleich zur Zahlung von 225 Millionen US-Dollar und 5,7 Millionen Aktien an Investoren bereit erklärt. 

In einer Vorgerichtsverhandlung hatten die US-Strafverfolger Einzelheiten der Bilanzunregelmäßigkeiten, die dem Unternehmen vorgeworfen werden, erläutert. Der frühere Firmensyndikus Steven Woghin habe sich zu nicht näher beschriebenen Anklagepunkten für schuldig bekannt, hieß es am Gericht weiter. Computer Associates hat zugestimmt, einen unabhängigen Beobachter für die Überwachung seiner Bilanzpraktiken einzusetzen. 

Kumar (42) war im Juni zum Rücktritt gezwungen worden. 15 weitere Spitzenmanager wurden entweder entlassen oder haben gekündigt. Unter Kumars Führung soll Computer Associates in den Jahren 2002 und 2003 2,2 Milliarden US-Dollar Umsatz zu viel verbucht haben. Die Ernennung eines Nachfolgers steht noch aus. Neue Mitglieder des Verwaltungsrates sind die SEC-Beamten Walter Schuetze und Laura Unger sowie der Harvard-Business-School-Professor Jay Lorsch. (dpa/doe)