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Storagetek will mit Archivierungssystemen EMC Konkurrenz machen

08.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kürzlich von Sun übernommen Speicherspezialist Storagetek (Computerwoche.de berichtete) will mit einem eigenen Archivierungssystem in den Content-Adressed-Storage- (CAS-)Markt einsteigen. Das Storage-Device "Intellistore" soll noch im Juni dieses Jahres auf den Markt kommen. Die Preise sollen ersten Informationen zufolge ab 75 000 Dollar für ein Basissystem mit vier Terabyte Speicherplatz beginnen.

"Storegetek ist der letzte der großen Anbieter im Information-Lifecycle-Management- (ILM)Sektor, der mit einem Disk-basierenden Archivsystem herauskommt", erläutert Brad O'Neill, Analyst der Taneja Group. Nichtsdestotrotz rechnet der Analyst mit guten Chancen für den Speicheranbieter. Allerdings muss Storagetek gegen starke Konkurrenz antreten. Neben Network Appliance (NetApp), Hewlett-Packard und IBM beherrscht derzeit vor allem EMC mit seinen "Centera"-Systemen den Markt. Experten gehen aber davon aus, dass die weltweiten Geschäfte mit Archivierungssystemen auch in den kommenden Jahren weiter wachsen werden. Vor allem verschärfte Compliance-Regeln würden künftig für eine verstärkte Nachfrage nach Speicherarchiven sorgen.

Um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten, wirbt Storagetek mit einer engeren Verknüpfung zwischen Archivierungssystem und den dahinter liegenden Bandlaufwerken. So speichern die Linux-basierenden Knoten des Intellistore-Systems nur die Meta-Daten. Die eigentlichen Datenobjekte werden auf einem angeschlossenen Disk-Array wie der "Flexline 600" von Storagetek oder einem Bandlaufwerk abgelegt. Mit dieser Integration sollen Anwender ihre Daten effizienter organisieren können, je nachdem wo die Informationen benötigt werden.

Vorerst können Kunden nur die Storagetek-eigenen Bandlaufwerke mit den Intellistore-Systemen integrieren. Allerdings gebe es keinen Grund, warum nicht auch Geräte anderer Hersteller unterstützt werden sollten, räumt Brenda Zawatski, Senior Vice President von Storagetek ein. Eine konkrete Roadmap für einen möglichen erweiterten Support gebe es bislang jedoch noch nicht.

Die Akquisition durch Sun dürfte Experten zufolge die CAS-Pläne des Speicheranbieters kaum stören. Zwar arbeitet auch Sun an Archivierungssystemen, jedoch liegt der kalifornische Server-Spezialist in seinem Zeitplan weit zurück. Ein entsprechendes Device sollte laut den bislang bekannt gegebenen Plänen erst Ende des Jahres auf den Markt kommen. Nun sei jedoch davon auszugehen, dass Sun seine eigenen CAS-Pläne aufgibt und ganz auf die Geräte von Storagetek setzt. (ba)