Unified Storage, Cloud, Tiering, Konsolidierung

Storage-Trends - Speichertechnologien für 2011

08.02.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Solid State Disks in Storage-Systemen

Wie entwickeln sich SSDs in Storage-Systemen 2011? Etabliert sich der Flash-Speicher weiter primär als schneller und intelligenter Cache?

Hans Schramm - Dell: "Ja, diese Technologie wird sich auf jeden Fall weiterentwickeln: zum einen in Form von SSD-Laufwerken, bei denen die Kapazitäten steigen werden, und zum anderen durch spezielle Lösungen wie zum Beispiel PCIe-Karten, die mit einem Speicher bestückt sind und sehr hohe I/O-Werte bieten. Wichtig ist dabei, immer das Thema Storage Tiering im Auge zu behalten, denn SSDs sind und werden auch in Zukunft kein kompletter Ersatz für SAS,- SATA- oder FC-Platten sein."

Mika Kotro - EMC: "SSDs werden auch 2011 weiter auf dem Vormarsch sein. Sie können sehr flexibel entweder dediziert als extrem schnelles Laufwerk im Verbund mit anderen Laufwerken unter Nutzung von automatischem Storage Tiering oder als Erweiterung des System-Caches eingesetzt werden."

Robert Guzek - Fujitsu Technology Solutions: "Die zunehmende Preisreduktion macht SSDs für einen breiten Anwenderbereich interessant. Im Zuge von HSM (Hierarchisches Speicher-Management)-Konzepten können diese für intelligente Lösungen genutzt werden. SSD-Platten werden zunehmend Marktwachstum erzielen."

Ingo Kraft - Hewlett Packard: "Aufgrund der begrenzten Kapazitäten und dem Verhältnis Preis zu Gigabyte werden die schnellen SSDs derzeit in der Tat überwiegend für spezielle Cache-Aufgaben eingesetzt. Die SSDs werden daher als intelligenter Cache stärker Verwendung finden - allerdings einhergehend mit Neuerungen in den Speicher-Arrays, da die hohen Datendurchsätze auch bedingen, dass die davor geschalteten Controller mit diesen Bandbreiten sinnvoll arbeiten können."

Jürgen A. Krebs - Hitachi Data Systems: "SSDs werden sich auch in 2011 weiter etablieren, bleiben aber auf die nächsten drei Jahre gerechnet teurer als konventionelle Festplatten. Unsere VSP ist das erste Speichersystem, das SSDs voll auslastet. Hierfür kommt Dynamic Tiering zum Einsatz, das automatisch Hotspots über die Tierklassen verschiebt - also Thin Provisioning V2.0."

Ralf Colbus - IBM: "SSDs werden großflächig 2011 Einzug halten. SSDs werden dabei als Cache-Erweiterung (hier aber eher RAM wegen Langlebigkeit) und als Speicher in Primären Systemen (als klassischer Disk-Ersatz) eingesetzt - die Kunst wird darin bestehen, die teure Technologie perfekt zu "Utilisieren". Wir haben hierfür Easy-Tiering eingeführt, eine Funktion, bei der das Storage-System selbst entscheidet, welche Blöcke es auf die geeignete Technologie transparent verlagert. Eine Preisgleichheit zu konventionellen Drives wird auch 2011 noch nicht erreicht!"

Johannes Wagmüller - NetApp: "Solid State Caching ist die effektivste Methode, um den technologischen Vorteil von Flash kommerziell effizient zu nutzen."
Johannes Wagmüller - NetApp: "Solid State Caching ist die effektivste Methode, um den technologischen Vorteil von Flash kommerziell effizient zu nutzen."
Foto: NetApp

Johannes Wagmüller - NetApp: "Solid State Caching ist die effektivste Methode, um den technologischen Vorteil von Flash kommerziell effizient zu nutzen. Das Interessante ist dabei die Option auf ein so genanntes Virtual Storage Tier (VST) Konzept. NetApp vereint hier intelligentes Caching, Virtualisierung und Storage-Effizienz auf ein und derselben Plattform, die sich ohne Daten zu migrieren in Echtzeit selbst verwaltet. Damit erreichen wir einen Grad an Automatisierung und Regulierung, den HSM- und ILM-Konzepte nur versprechen konnten, und optimieren in Echtzeit die Performance, ohne die Storage-Effizienz zu vernachlässigen. Das lässt Kosten und Komplexität sinken. Auch im Enterprise-Segment ist Flash-Speicher also im Kommen. SSD in Reinform, den auch wir zusätzlich zum Solid State Caching im Programm haben, kommt derzeit in der Regel nur für besondere Workloads zum Zuge."