Storage Grids speichern intelligent

02.11.2004
Von Tim Nolte

Da alle Speichermodule über das Netzwerk angesprochen werden, macht es für eine Applikation keinen Unterschied, auf welchen Einheiten die Daten lagern. Dank des Grids funktioniert dies sogar global: Fällt ein lokales Rechenzentrum aus, können andere einspringen, auch wenn sie viele tausend Kilometer entfernt sind. Weil das Storage Grid unabhängig von der Anzahl der verwendeten Zellen arbeitet, lassen sich auch externe Kapazitäten einbinden. Wird der Speicherplatz knapp, kann ein Unternehmen neue Smart Cells kaufen oder bei einem Dienstleister mieten. Weil die räumliche Zuordnung keine Rolle spielt, erfolgt dies so dynamisch wie heute beim Stromverbrauch. Kaum jemand hat ein eigenes Kraftwerk im Keller stehen oder verpflichtet sich, ein festes Kontingent im Monat abzunehmen. Vielmehr verwendet man den Strom, den man gerade benötigt, und zahlt am Monatsende. Ob die verwendeten Elektronen aus einem Kraftwerk in der Nähe oder vom anderen Ende der Republik stammen, spielt keine Rolle. Das Stromnetz stellt einfach sicher, dass zu jeder Zeit genügend Kapazität vorhanden ist.

Storage Grids in der Praxis

Storage Grids klingen nach Science Fiction, sind jedoch bereits ansatzweise Realität. Alle namhaften Anbieter arbeiten im Global Grid Forum zusammen, um gemeinsam Protokolle und Softwarekomponenten zu entwickeln. Der Erfolg des Internets und des World Wide Web basiert darauf, dass die grundlegenden Techniken für alle Marktteilnehmer zur Verfügung stehen. Denselben Ansatz verfolgen die Anbieter beim Grid Computing.

Wie bei allen jungen Technologien gibt es auch jetzt eine lebhafte Diskussion, ab wann man tatsächlich von einem Storage Grid sprechen kann. Ein Anbieter vertreibt beispielsweise eine Produktlinie unter diesem Namen. Auf den ersten Blick erfüllt sie auch die wichtigsten Anforderungen. Es handelt sich um ein Speicher-Cluster, das über einen Abstraction Layer angesprochen wird. Dies trennt den Datenzugriff von der tatsächlichen Hardware und erlaubt, die Ressourcen in Echtzeit neu zuzuordnen.

Wer reagieren will, muss flexibel sein