Experten diskutieren zunehmenden Fachkräftemangel

Stock Options sind keine Bindungselemente

20.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Zur Debatte "Kampf um Talente - fähige Mitarbeiter gewinnen und halten" waren Vertreter von Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Kirche geladen. Sie diskutierten Anfang April im Haus der Bayerischen Wirtschaft.

"In der Tat ist ein Kampf um junge Talente entstanden, denn wir können nur mit den besten Leuten im internationalen Wettbewerb mithalten", kommentierte Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die einführenden Worte der Moderatorin und Fernsehjournalistin Ursula Heller.

Für Fritz Schösser, den Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bayern (DGB), offenbart sich hier das eigentliche Problem. Seit zehn Jahren habe Deutschland eine hartnäckige Langzeitarbeitslosigkeit. Natürlich sei die Wirtschaft derzeit stark im Umbruch und brauche hochqualifizierte Mitarbeiter, aber es werde immer nur eine Nische bedient, meinte der Gewerkschaftsvertreter. Auch der Internet-Boom werde ein Ende haben, da sei es wichtig zu wissen, welche Qualifikation man für einen überschaubaren Zeitraum braucht.

Für Abt Odilo Lechner aus der Abtei St. Bonifaz München-Andechs ist es selbstverständlich, dass eine frei gewordene Position in seinem Haus aus den eigenen Reihen besetzt wird. "Der Mensch reift an seiner Aufgabe", ergänzt Lechner. DGB-Vorsitzender Schösser ist der Meinung, dass es auch im Betrieb diese Instrumentarien geben muss, die das geeignete Potenzial in der Belegschaft erkennen und fördern helfen.

Dreh- und Angelpunkt sei aber für ihn die Einbindung in ein gutes Team, Zufriedenheit und die stimmige Chemie untereinander. Auch Rodenstock ist der Meinung, dass die diesen Kriterien zugrunde liegenden Qualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein vorrangig ausgebildet werden müssen.

In den Betrieben sollten dann die Instrumente vom Führungsdialog bis zum Mitarbeitergespräch greifen.