Software-Qualitätssicherung:

Stiefkind vieler DV-Projekte

05.10.1984

Andreas Haase,

PU-Partnerschaftliche Unternehmensberatung GmbH, Hamburg

Qualitätssicherung (QS) - eine lästige Pflicht? Muß QS zwangsläufig als "Störenfried" in DV-Projekten empfunden werden? Bieten bestehende Methoden und Werkzeuge befriedigende Lösungen an?

Die QS ist noch immer ein Stiefkind vieler DV-Projekte. Dieses gilt sowohl für die QS als Funktion, als auch für die QS als eigene Gruppe eines Projektes oder eines Unternehmens. Die Lösung für diesen Teil der oft beschworenen Softwarekrise darf aber nicht ausschließlich im Einsatz und/oder in der Entwicklung neuer Methoden und Werkzeuge gesucht werden. Die Probleme liegen oft vielmehr ganz "einfach" im zwischenmenschlichen-kommunikativen Bereich, der beim herkömmlichen Einsatz bestehender Werkzeuge zur QS wenig berücksichtigt wird.

Es ist verständlich und auch sinnvoll, zur Erreichung gewünschter Qualitätsmerkmale in den einzelnen Projektphasen DV-gestützte Werkzeuge einzusetzen; erfolgreicher Einsatz erfordert aber immer die Einsicht aller Betroffenen in die Notwendigkeit von Maßnahmen zur QS.

Man sollte sich darüber im klaren sein und es sich auch zunutze machen, daß nicht nur der spätere Nutznießer eines DV-Projektergebnisses an Qualität interessiert ist sondern im Grunde jeder Mitarbeiter qualitativ hochwertige Arbeit abliefern möchte.

Bei Beachtung einfacher, menschlicher Verhaltensweisen muß QS beim Einsatz bestehender Methoden und Werkzeuge keine lästige Pflicht sein.