Intel sieht für 80386 neue Perspektiven, aber:

Steven Jobs gewährt Unix Galgenfrist

26.06.1987

PHOENlX (CWN) - Eine düstere Zukunft malt der frühere Apple-Chairman Steven Jobs für das Betriebssystem Unix. "Entweder avanciert die Systemsoftware zum Standardprodukt, oder sie verschwindet in der Bedeutungslosigkeit", erklärte er jetzt vor rund 1600-Unix-Programmierern in Phoenix.

IBM, DEC, Microsoft und Apple mit ihren eigenen Systemen seien im wesentlichen die "Bollwerke", gegen die sich Unix-Entwickler durchsetzen müßten, meinte Jobs auf der Benutzerkonferenz "Usernix". Der Erfolg von Unix setzt nach seiner Überzeugung fünf Bedingungen voraus: Die System-Administration müsse vereinfacht und die Benutzerschnittstelle so optimiert werden, daß "Normallsterbliche mit dem System umgehen können''. Die verschiedenen Unix-Versionen sollen zu einem Standardpaket verschmelzen, das Grafikfunktionen und Window-Technik ermögliche. Außerdem, so postuliere Jobs, müsse endlich ein "Low-cost-Unix-Computer" vorgestellt werden.

Als Schwarzmalerei bezeichnete dagegen Brian Moran, Systemprogrammierer bei The Times Mirror Co. die Unix-Attacke von Jobs: "Schon allein die Universitäten und Forschungsstätten werden den Niedergang von Unix verhindern."

Von für Unix hat sich auch Intel entschieden. "Bislang hat man uns vorgeworfen, für den 80386-Prozessor gebe es kein Betriebssystem", konstatierte der Program Manager.