Martin Hölscher, Coca-Cola Erfrischungsgetränke

Stets den Nutzen im Blick

28.10.2005
Von Johannes Klostermeier
Ihre neue Rolle hat die IT bei Coca-Cola schon gefunden: Dank der Arbeit von CIO Hölscher macht sie die Geschäftsprozesse effizient.

Bevor er zur Berliner Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG kam, arbeitete Martin Hölscher im Anlagenbau und in der Industrieautomation. Dort lernte der studierte Betriebswirt die wesentlichen Unternehmensabläufe verstehen. Ein Wissen, das die Arbeit des CIOs bis heute prägt.

Martin Hölscher

Wichtigstes Projekt: Einführung einer Business-Intelligence-Plattform;

IT-Strategie: Verlässliche Baseline-Services zur Verfügung stellen, das Alignment von Geschäfts- und IT-Strategie vorantreiben;

Ein CIO muss ... mit seinem Team zur Wertschöpfung des Unternehmens nachhaltig beitragen.

So führte Hölscher in den vergangenen Jahren ein Governance-Modell ein, das stetig verbessert wird. Ein Steering-Komitee aus Vorstand und Fachvertretern tagt quartalsweise, um Strategie und Arbeitsschwerpunkte des Geschäftsbereichs Business Systems an den Anforderungen des Geschäfts auszurichten. "Die Rolle der IT hat sich signifikant verändert - von der Einstellung ,IT braucht man wohl auch’ hin zum Business Value Driver", sagt Hölscher. Mittlerweile sei dieses neue Verständnis bei Coca-Cola selbstverständlich geworden, was Hölscher als Erfolg für sein 160-köpfiges Team verbucht: "Wir haben die Fachbereiche in die Verantwortung genommen, IT-Projekte zu priorisieren und deren Nutzen zu bestimmen. So lassen sich Services und Lösungen gemeinsam erfolgreich umsetzen."

Da sich die funktionale zu einer Prozessorganisation wandelt und die Verantwortung für die Kerngeschäftsprozesse klar zugeordnet ist, lassen sich laut Hölscher nach und nach die Potenziale mit dem größten Nutzen für die Organisation identifizieren. Erfolgsbausteine seien ein fokussiertes Change-Management und eine Kommunikation, die den Wert der IT für das Geschäft transparent macht.

Mit SAP BW/SEM führte der IT-Chef eine neue Business-Intelligence-Lösung für das Konzern-Reporting ein, die Einzellösungen in den Fachabteilungen abgelöst hat. Im Zuge der Umstellung galt es Widerstände zu überwinden, die etwa angesichts des ungewohnten Berichtslayouts auftraten. Hölscher setzte auf IT-affine Anwender in den Fachabteilungen, die als Multiplikatoren das neue System einführen halfen. Den Erfolg des Projekts liest Hölscher an der verbesserten Datenqualität ab, die tiefer gehende und verlässlichere Auswertungen ermöglicht.

Entspannung findet der CIO beim Wandern und Philosophieren. "Ich beschäftige mich mit dem Umgang der Menschen mit der Zeit", sagt er. Allen, die sein Interesse teilen, empfiehlt er das Buch "Wart’ mal schnell" von Karl-Heinz Geißler. n

Johannes Klostermeier