Neue Software

Stephen Hawking kann schneller arbeiten

03.12.2014
Dank einer neuen Software kann der britische Physiker Stephen Hawking (72) schneller und einfacher kommunizieren.

"Diese technische Entwicklung hat das Potenzial, das Leben von behinderten Menschen in aller Welt zu verbessern", sagte Hawking am Dienstag in London. "Sie macht es möglich, dass ich jeden Tag das tun kann, was ich liebe zu tun." Hawking ist an der Muskelkrankheit ALS erkrankt und seit Jahrzehnten an Rollstuhl gefesselt.

Das neuartige Assistenzsystem nutzt einen Infrarot-Sensor in der Brille des Wissenschaftlers. Mit Bewegungen seiner Gesichtsmuskulatur kann er Computerbefehle geben. Intel will das System im Januar als Open Source kostenlos verfügbar machen. Viele Menschen mit Behinderungen könnten davon profitieren, sagte die leitende Entwicklerin Lama Nachan.

Intel als Hersteller der Software hat mit Hawking gemeinsam drei Jahre lang an der Entwicklung des neuen Systems gearbeitet. "Wir haben die Sprechgeschwindigkeit von Stephen verdoppelt", sagte Nachan. Die Computerstimme des weltbekannten Astrophysikers bleibe die alte. Andere Anwendungen, etwa das Öffnen von Dateien auf seinem Rechner, kann der Ausnahme-Wissenschaftler sogar bis zu 15 Mal schneller ausführen als mit seinem alten System.

"Mein altes System war 20 Jahre alt und ich fand es zunehmend schwieriger, effektiv zu kommunizieren", sagte Hawking. "Dieses System verändert mein Leben - und ich hoffe, es wird mir die nächsten 20 Jahre gute Dienste erweisen."