Mitarbeitersuche 2.0

Stellenanzeigen allein reichen nicht mehr aus

25.10.2012

Kandidaten ansprechen

Neue Mitarbeiter gesucht? Sprechen Sie potentielle Kandidaten proaktiv über Social-Media-Kanäle an.
Neue Mitarbeiter gesucht? Sprechen Sie potentielle Kandidaten proaktiv über Social-Media-Kanäle an.
Foto: Conundrum - Fotolia.com

Sie empfiehlt Unternehmen, Kandidaten selbst aktiv anzusprechen, etwa über Social-Media-Kanäle. "Das Anwerben qualifizierter Mitarbeiter ist unter gewissen Voraussetzungen durchaus erlaubt", sagt Schulze. Vor allem, wenn Stellen kurzfristig besetzt werden sollen, sei dieser Kanal ein viel versprechender Weg. Passende Mitarbeiter ließen sich über spezielle Communities via Xing oder LinkedIn identifizieren. Generell gelte: Viele Kandidaten wollen lieber von einem interessierten Arbeitergeber kontaktiert werden als von einem Personalberater.

Für kurzfristige Stellenbesetzungen eignet sich laut Schulze - unter anderem wegen der hohen Arbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern - auch die Rekrutierung von ausländischen Fachkräften. Unterstützung bieten dafür internationale IT-Headhunting-Agenturen, die im europäischen Raum tätig sind.

Mittelständler im Nachteil

Laut Schulze ziehen mittelständische Betriebe im Werben um begehrtes IT-Personal gegenüber Großkonzernen oft den Kürzeren. Kleine und mittlere Unternehmen müssten deshalb eigene Rekrutierungswege finden, um gegenüber der Konkurrenz punkten zu können. Zunächst gelte es, alle Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, dass Recruiting ein für den Geschäftserfolg essenzielles Thema ist, das keineswegs allein der Personalabteilung vorbehalten sein darf. Aktionen wie "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" könnten helfen, diesen Gedanken zu verankern und Anreize zu schaffen. Und natürlich hätten kleine Betriebe im Social Web ähnlich gute Erfolgsaussichten wie die großen Wettbewerber, wenn sie die richtige Ansprache fänden.

Schulze empfiehlt außerdem, verstärkt selbst Personal auszubilden: "Eine gute Möglichkeit ist es, duale Studien- und Ausbildungsberufe wie etwa den Fachinformatiker anzubieten." Unternehmen dürften in Zeiten des Fachkräftemangels außerdem nicht vergessen, sich intensiv um die vorhandenen Mitarbeiter zu bemühen und diese auch weiterzubilden.

Langfristig denken

"Insbesondere im IT-Umfeld kommen zum Beispiel technische Schulungsangebote wie SAP- oder Sharepoint-Trainings gut an. Die Mitarbeiter möchten ihr Wissen auf dem aktuellsten Stand halten und auch die neuesten Trends aufnehmen", betont Schulze. Auch Projekt-Management-Trainings würden nachgefragt. Dadurch könne sich eine anspruchsvolle Fachlaufbahn als Karrieremöglichkeit auch für Mitarbeiter eröffnen, die eher technisch affin seien.