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Steigt Apple wieder in das Handheld-Geschäft ein?

26.03.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf Apples diesjähriger Hauptversammlung wollte sich der Langzeit-Interims-Chef Steve Jobs zum Thema Handheld-Computer nicht festlegen. Er ließ weiter offen, ob Apple das Produkt einer Fremdfirma unter dem Macintosh-Label verkaufen wolle, bestätigte aber, mit 3Com über den Kauf von deren Palm-Computer-Abteilung verhandelt zu haben. Larry Ellison, Oracle-Chef und Apple-Vorstandsmitglied prognostizierte auf der Veranstaltung, daß Apple durch die Einführung eines TV-Computers, einer neuen Bildschirmtechnologie und anderen Applikationen zum zukünftigen Marktführer im Bereich Digital-Geräte aufsteigen werde. Den großen Worten folgten auf der Aktionärstagung allerdings nur wenig konkrete Ankündigungen. Am deutlichsten wurde Jobs beim Thema Small-Business-Lösungen.

In diesem Marktsegment will das Unternehmen seine Bemühungen verstärken und am 20.April eine groß angelegte Werbekampagne starten. Allerdings dürfte Apple mit einigen Problemen konfrontiert werden. Steve Baker, Analyst des Marktforschungsunternehmens PC Data, weist auf die Preissensibilität hin, die im Small-Business-Bereich besonders stark ausgeprägt sei. Außerdem müsse Apple sicherstellen, daß Macintosh-Rechner auch in bereits vorhandene Windows-NT-Server-Strukturen eingebunden werden könnten. Im Vergleich zu den turbulenten Aktionärsversammlungen der Jahre 1996 und 1997 war das Treffen wie schon im Vorjahr von einer positiven Grundstimmung geprägt. Das liegt vor allem an der wirtschaftlichen Gesundung und dem Vertrauen, das die Aktionäre dem Interims-Chef Steve Jobs entgegenbringen. Der zurückgekehrte Mitgründer des Unternehmens wollte sich nicht auf einen langfristigen Verbleib in seiner derzeitigen Position festnageln

lassen. Er denke über dieses Thema nicht viel nach.