Steigerung in den Vereinigten Staaten besonders hoch Compaqs PC-Systeme erobern auch weltweit die Top-Position

03.06.1994

MUENCHEN (CW) - Der Jahreswechsel von 1991 auf 1992 wird vielen Compaq-Mitarbeitern in schlechter Erinnerung geblieben sein: Die Verkaufszahlen gingen zurueck, die Umsaetze sanken, erstmals sahen sich die Texaner mit Verlusten konfrontiert. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Unter Fuehrung von Eckhard Pfeiffer ist Compaq zum weltweit groessten PC-Hersteller avanciert.

Eine konsequente Umgestaltung der Preispolitik katapultierte Compaq in den USA, in Europa und weltweit jeweils an Platz eins unter den PC-Anbietern. Dies ergeben die Zahlen des Marktforschungsunternehmens Dataquest fuer das erste Quartal 1994, bezogen auf die Zahl verkaufter PC-Systeme. Die Wandlung vom elitaeren Technologiefuehrer zum Anbieter kostenguenstiger PCs zahlt sich aus: 980 000 verkaufte PCs im ersten Quartal dieses Jahres trugen laut Dataquest das Signet von Compaq.

Dagegen prangt das IBM-Logo "nur" auf 955000 Systemen. Apple setzte als Dritter weltweit 865000 PCs ab. Wie die Wirtschaftsgazette "Wall Street Journal" schreibt, decken sich diese Zahlen mit jenen, die das Marktforschungsinstitut International Data Corp. (IDC) in Kuerze veroeffentlichen wird.

In den USA steht Apple jetzt auf dem zweiten Platz

Compaqs Durchmarsch an die Spitze hatte sich schon mit der Veroeffentlichung der Dataquest-Zahlen fuer Europa angedeutet (Vgl. CW Nr. 20 vom 20. Mai 1994, Seite 1: "Compaq loest IBM..."). Auf den Marktanteil von 10,8 Prozent im Vergleichszeitraum von 1993 legte die Pfeiffer-Firma in den drei ersten Monaten 1994 noch einen Prozentpunkt drauf. 11,8 Prozent der insgesamt 2,7 Millionen auf dem alten Kontinent verkauften PCs stammen aus Compaqs Produktionsstaetten. IBMs Anteil fiel im gleichen Zeitraum von 12,8 auf elf Prozent.

Fuer die Vereinigten Staaten ergibt sich ein aehnliches Bild: Hier konnte sich Compaq gar von 9,4 Prozent Marktanteil im ersten Quartal 1993 auf 12,4 Prozent im ersten Vierteljahr 1994 steigern. Macintosh-Anbieter Apple hingegen musste - wohl auch wegen des Architekturwechsels auf den Power-PC-Chip - in der neuen Welt einen Rueckgang im PC-Geschaeft von 13,5 auf 10,4 Prozent hinnehmen.

Damit ging die Spitzenposition an Compaq verloren; allerdings behauptete sich das Unternehmen des Michael Spindler knapp vor der IBM Corp. (10,1 Prozent) auf dem zweiten Rang.