Stehen die USA vor einem Insourcing-Trend?

08.07.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Schnelle Marktveränderung erfordern unmittelbare Reaktionen. Dieser Anforderung genügen viele Outsourcing-Verträge nicht.

Der US-amerikanische Brancheninformationsdienste "Global IT Service Report" von Kennedy Information spekuliert in seiner aktuellen Ausgabe über einen bevorstehen Insourcing-Trend in den USA. Zwar ist derzeit keineswegs üblich, so schreiben die Autoren, vom Outsourcing auf den Eigenbetrieb umzusteigen - immerhin stehen viele tausend erfolgreiche Auslagerungsprojekte lediglich einer Handvoll nicht verlängerter Projekte gegenüber, doch die wenigen negative Beispiele erregen großes Aufsehen, denn die Medien weiten ihre Outsorucing-Berichterstattung aus (Steigendes Interesse der Berichterstattung in den Medien an Outsourcing (P)). Die jüngsten Beispiele belegen das: Der Handelskonzern Sears beendete die Partnerschaft mit CSC, das Nobelkaufhaus Selfridges gab Capgemini den Laufpass, und die US-Bank JP Morgan stieg im vergangenen Jahr aus einem Auslagerungsprojekt mit IBM aus. Zudem überlegt der Finanzdienstleiter Prudential derzeit, seinem im kommenden Jahren auslaufenden Outsourcing-Vertrag mit Capgemini nicht zu verlängern und die IT ins eigene Unternehmen zu holen. (Deutsche Beispiele: Arag betriebt die IT selbst; DVB Bank holt IT zurück; Porsche, Zimbo und Smart beenden Auslagerungsprojekte.)

"Ich weiß nicht, ob wir hier von einem Trend sprechen können", beschwichtigte Varun Grover, Professor an der Clemson University und Autorität in der US-amerikanischen Outsourcing- und IT-Services-Industrie. "Es sind nur einzelne Fälle."