8. Platz Großunternehmen

Stefanie Kemp, Group Information Officer von Vorwerk

24.11.2011
Flexibilität und neue Wege für den Direktvertrieb -

Was ein Direktvertrieb ist, wissen Deutsche spätestens seit Loriots legendärem Sketch "Der Vertreterbesuch": "Es bläst und saugt der Heinzelmann, ...". Der Heinzelmann des Direktvertriebsspezialisten Vorwerk heißt seit 1930 "Kobold". Er wurde bereits rund 80 Millionen Mal verkauft. Die Reinigerpalette ergänzte das Unternehmen aus Wuppertal mittlerweile um einen Bodenstaubsauger, den Polsterspezialisten "Polsterboy", den Hartbodenaufsatz "Pulilux", das Küchen-Wunderwerkzeug "Thermomix" und die Kosmetikserie "Jafra". Hinzu kamen die asiatische Division LAP mit Wasser- und Luftfiltern, die Teppichwerke, die akf Bank, der Gebäudespezialist Hectas und die eigene Produktion.

Auf Vorwerks Kundenberater zielte eine Bemerkung von JuryMitglied Friedrich Wöbking, als er das Projekt "Vorwerk Integrated Architecture" (VIA) beurteilt: "Mit VIA hat Kemp eine nicht alltägliche, zukunftssichere IT-Architektur in 20 Ländern" aus dem Boden gestampft. Das sei "ein atemberaubender Gedanke".

Kemps IT-Architektur ist eine Kombination aus Standard-ERP- und CRM-Systemen, einem Enterprise Service Bus (ESB), einem Direktvertriebssystem auf Basis von Java mit Eigenentwicklungen aus Europa, USA und Asien sowie weiteren Standardanwendungen wie etwa Uniserve-Adressen-Check und GEO-Systemen. Seine Basis findet das Projekt in modulierten und harmonisierten Geschäftsprozessen, realisiert in der Geschäftsprozess-Management-Software "Adonis". Die gesamte Integration wird über den ESB "Mule" mit eigenentwickelten "SOA-Light-"Services erledigt.

Maßgebliche Funktionen für das Unternehmen entwickelt

Kemp, so Wöbking, habe "maßgebliche Funktionen für das Unternehmen in allen relevanten Ländern entwickelt". Ihr sei es so gelungen, neue Verfahren und Anreizmodelle für die Steuerung des Vertriebs zu schaffen. Wöbking anerkennend: "Sie führte dringend notwendige Kontrollfunktionen im Rechnungswesen und Controlling ein." Im Zuge des VIA-Projekts standardisierte Kemp sowohl die IT-Infrastruktur als auch die Anwendungslandschaft. Außerdem entwarfen die Führungsfrau und ihr IT-Team Geschäftsanalysemöglichkeiten (Business Analytics) und ein damit verbundenes Ad-hoc-Reporting komplett neu. Last, but not least wurden ein Multikanal-Vertriebskonzept mit einem eShop sowie ein Shop-Konzept inklusive Flagship-Store implementiert. All das kommt dem Vorwerk-Kundenberater direkt oder indirekt zugute.

Jan-Bernd Meyer, Redakteur Computerwoche