Offline, aber mit Bild

Startschuss für elektronische Gesundheitskarte

28.09.2009
Nach Jahren der Durchbruch: Die umstrittene elektronische Gesundheitskarte geht diese Woche in einer Testregion an den Start.

Startschuss für die elektronische Gesundheitskarte (eGK): Von diesem Donnerstag (1. Oktober) an geben die gesetzlichen Krankenkassen in der Testregion Nordrhein die neuen Chipkarten an rund neun Millionen Versicherte aus. Nach jahrelangen Verzögerungen startet damit ein weiteres IT-Milliarden- Projekt in Deutschland. Bundesweit soll die Karte bis Ende 2010 schrittweise eingeführt werden und die bisherige Versichertenkarte ersetzen.

Das Foto auf der Karte soll Missbrauch eindämmen. Daher bekommt jede Karte ein eigenes Bild.
Das Foto auf der Karte soll Missbrauch eindämmen. Daher bekommt jede Karte ein eigenes Bild.
Foto: ddp

Neu an der elektronischen Gesundheitskarte ist das Foto, mit dem Missbrauch verhindert werden soll. In der Startphase werden auf der Karte zunächst nur die Stammdaten des Patienten gespeichert. Auf der Rückseite befindet sich der europäische Krankenversicherungsschein. Die Online-Anbindung der Karte wird nach Schätzungen frühestens im nächsten Jahr möglich sein.

Bei Ärzten und Zahnärzten ist die Gesundheitskarte stark umstritten. Sie befürchten Datenschutzprobleme bei der künftigen elektronischen Speicherung von Krankenakten und Arztbriefen. Schleppend verläuft der Kauf der notwendigen Lesegeräte durch die Ärzte. Bis Ende September hatten nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) erst 36,4 Prozent der rund 15.000 Praxen in der Pilotregion das Lesegerät installiert. (dpa/ajf)