Starre Arbeitszeiten lassen Mitarbeiter an Kündigung denken

18.06.2008
Weniger als ein Fünftel der europäischen Unternehmen erlauben flexible Zeiteinteilung, obwohl 94 Prozent der Beschäftigten daran interessiert sind.

Die Marktforscher von Dynamic Markets haben in ihrer Studie, die im Auftrag des Kommunikationsdienstleisters Avaya entstand, für Arbeitgeber weniger erfreuliche Zahlen parat. Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) würden in ein anderes Unternehmen wechseln, wenn sie dort - bei ansonsten gleichen Konditionen - flexible Arbeitsbedingungen erhalten.

Aufgrund dieser Ergebnisse warnt Dynamic Markets die europäischen Arbeitgeber: Der Mangel an flexiblen Beschäftigungsbedingungen führe zu "deutlichen Wettbewerbsnachteilen". Flexible Arbeitsbedingungen seien für alle Arbeitnehmer attraktiv und nicht nur für Mitarbeiter mit Familie. Langfristig könnten Unternehmen von einem Umdenken profitieren. So gaben 78 Prozent der Befragten an, dass sie mit dem Eintritt ins Rentenalter weiter für ihren ehemaligen Arbeitgeber arbeiten würden. "Bisher ist flexibles Arbeiten in vielen Unternehmen ein Privileg für einige wenige, obwohl die Studie zeigt, dass die breite Masse der Angestellten daran interessiert ist", sagt Jürgen Gallmann, General Manager und Vorsitzender der Geschäftsführung von Avaya in Deutschland.

Die Anforderungen und Wünsche der Mitarbeiter in mittelständischen Betrieben unterscheiden sich kaum von denen in großen Unternehmen. 44 Prozent aller Befragten glauben, dass die Bedingungen in einer Firma, die keine flexiblen Jobmöglichkeiten anbietet, nicht mehr zeitgemäß sind. Und 35 Prozent der Studienteilnehmer, die in Unternehmen arbeiten, in denen es keine flexiblen Arbeitsbedingungen gibt, sind davon überzeugt, dass die Technologie dazu im Unternehmen vorhanden wäre. (hk)