Starkes Wachstum im Midrange-Bereich CA macht ueber zwei Drittel des Umsatzes mit Mainframe-Software

20.08.1993

ISLANDIA (IDG) - Ein Blick auf die Umsatzverteilung der Computer Associates International Inc. (CA) zeigt interessante Trends. So kann der Bereich Midrange mit dem groessten Wachstum aufwarten. Trotzdem generiert CA den Loewenanteil des Umsatzes nach wie vor im Bereich Grossrechner-Software.

Das Quartalsergebnis der Computer Associates International Inc. kann sich sehen lassen. In den ersten drei Monaten des Geschaeftsjahres 1993/94, die am 30. Juni endeten, erwirtschaftete CA 423,4 Millionen Dollar und damit 15 Prozent mehr als im selben Quartal des Vorjahres.

Die traditionell auf Mainframe-Software spezialisierte CA hatte vor allem durch zahlreiche Aufkaeufe versucht, neue Maerkte zu erschliessen. Diese Strategie zeigt jetzt die ersten Fruechte. Der Zuwachs bei der PC-Software beispielsweise wuchs gegenueber dem Vorjahresquartal um neun Prozent auf 38 Millionen Dollar.

Grosse Spruenge machte der Softwareriese vor allem bei der Midrange-Software, deren Umsatz innerhalb eines Jahres um 131 Prozent anwuchs. Hier spielten in erster Linie Unix-Programme und Software fuer die AS/400 eine grosse Rolle.

Die in Prozentpunkten sehr hoch erscheinende Umsatzsteigerung kann aber nicht darueber hinwegtaeuschen, dass der Midrange-Bereich momentan nur einen kleinen Anteil der Gesamterloese von CA ausmacht. Auf ihn entfallen naemlich gerade 37 Millionen Dollar oder 8,7 Prozent des gesamten Umsatzes.

Das Grossrechner-Business nimmt bei CA immer noch den weitaus groessten Anteil ein. In den ersten drei Monaten des Geschaeftsjahres generierte es 78 Prozent des Gesamtumsatzes, drei Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. In absoluten Zahlen gesehen steigen die Erloese, die CA aus Geschaeften mit der Mainframe-Software generiert. Das Wachstum betrug im Vergleich zum Vorjahr elf Prozent. Fuer diese Steigerung ist, so Analysten, in erster Linie die flexiblere Lizenzierungspolitik von CA verantwortlich.

Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Midrange-Anteil in den naechsten fuenf bis zehn Jahren auf 25 Prozent des Gesamtumsatzes steigern laesst. Hier spiele vor allem CA- Unicenter eine aeusserst wichtige Rolle, das viele Marktbeobachter fuer eine der umfassendsten System-Management-Anwendungen fuer verteilte Umgebungen halten.

Ob sich diese Prognosen bewahrheiten, haengt in erster Linie davon ab, wie sich Unix auf dem Markt generell durchsetzen kann. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Vermarktungsstrategie von CA erfolgreich sein wird. Um in den Midrange-Markt zu stossen, wird in den USA beispielsweise Unicenter zusammen mit Hewlett-Packard-Workstations der 800-Reihe in einem Bundling-Angebot verkauft. Grosse Erwartungen setzt der Software-Anbieter auf Unicenter-Versionen fuer Sun-OS, Netware, AIX und OS/2. Weniger gute Chancen hat

CA im PC-Markt, so Analyst

Terence Quinn, der bei der New Yorker Furman-Selz als Managing Director beschaeftigt ist. "CA sollte sich auf die von ihr besetzten Nischen beschraenken. Im Massenmarkt gegen Microsoft oder Lotus anzutreten hat meiner Meinung nach wenig Sinn."