Erstmals seit elf Jahren gingen Gewinn und Absatz zurück:

Starker Yen macht Matsushita zu schaffen

06.02.1987

TOKIO (bk) - Geschröpft wurde der japanische Elektronikkonzern Matsushita Electric Industrial Co. im Geschäftsjahr 1988. Erstmals seit elf Jahren gingen sowohl Gewinn als auch Absatz zurück. Schuld daran sollen vor allem der Yen-Anstieg und ein schwaches Inlandsgeschäft sein.

Noch 1985 konnte Matsushita einen Netto-Gewinn von fast 112 Milliarden Yen (rund 730 Millionen Dollar) einfahren. Das Geschäftsjahr 1986, das für das japanische Unternehmen am 20. November endete, brachte jedoch eine böse Überraschung: Der Gewinn fiel um 15 Prozent auf 95 Milliarden Yen (620 Millionen Dollar). Auch beim Absatz mußte das Unternehmen zurückstecken. Die Verkäufe sanken um 7,6 Prozent. Dabei fiel der Absatz von Bürokommunikationsprodukten aufgrund der schwachen Nachfrage gleich um vier Prozent auf 632 Milliarden Yen (4,2 Milliarden Dollar).

Ursache für die rückläufigen Ergebnisse ist nach Aussage eines Unternehmenssprechers in erster Linie der stete Anstieg des Yen seit Ende 1985. Dies hätte vor allem den Export erheblich beeinträchtigt. Er fiel um 21 Prozent. Aber auch das Inlandsgeschäft sei nicht nach Plan abgelaufen. Eine gewisse Investitionsmüdigkeit sowie eine träge Nachfrage von seiten der Käufer hätten den Absatz gedrückt. Im Gegensatz zum Export konnte im Binnenmarkt jedoch noch eine Steigerung um ein Prozent erreicht werden.

Für das laufende Geschäftsjahr plant Matsushita vor allem eine verstärkte Forschung und Entwicklung sowie ein Kostenreduzierungsprogramm. Darüber hinaus denken die Konzern Verantwortlichen derzeit an eine Umdatierung ihres Geschäftsjahrs. Endeten die Fiskaljahre bei Matsushita bislang am 20. November, so ist jetzt der 31. März vorgesehen. Damit will sich das Unternehmen nicht nur an die Daten der Regierung, sondern auch an die anderer großer japanischer Firmen anpassen. Zur Sprache kommen soll die Änderung auf einer Aktionärsversammlung im Februar.