Star Office 8 bleibt Microsoft auf den Fersen

14.09.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Bei Funktionen für Mail, Kalender und Aufgabenverwaltung bleibt in Suns Office-Angebot auch weiterhin eine Lücke. Unter Linux bietet sich der freie Groupware-Client "Evolution" als Ergänzung an, unter Windows gibt es dazu jedoch kein Gegenstück. "Thunderbird" von Mozilla beschränkt sich auf E-Mail. Für beide gilt zudem dass sie nicht mit dem Office-Paket integriert sind. Das betrifft sowohl die Benutzerführung, die Programmierbarkeit als auch die Systemverwaltung.

Extras für Enterprise-Kunden

Die Enterprise-Edition von Star Office 8 enthält wie die Vorgängerversion ein Tool, mit dem sich die Installation der Anwendungen abhängig von Benutzerprofilen steuern lässt. Dieser " Configuration Manager" läuft unter Suns Linux-Distribution "Java Desktop System" und hinterlegt die Einstellungen für einzelne oder Gruppen von Anwendern in einem LDAP-Verzeichnis. Den dafür nötigen Server liefert Sun mit den Büro-Applikationen aus, alternativ können auch Microsofts Active Directory oder Novells e-Directory herangezogen werden.

Für professionelle Anwender, die in der Regel größere Dokumentenbestände und Makros aus MS Office haben, enthält Star Office zwei Migrationswerkzeuge. Eines der beiden kann Dokumente analysieren, die mit den Microsoft-Anwendungen verfasst wurden, und prognostizieren, ob eine Konvertierung nach Star Office erfolgreich sein wird. Das zweite Tool soll VBA-Makros in den Basic-Dialekt von Star Office umwandeln. Aufgrund der unterschiedlichen Objektmodelle der konkurrierenden Office-Pakete dämpft Sun zu hohe Erwartungen. Das Werkzeug kann Anwender bei der Umstellung von Scriptcode nur helfen, die meiste Arbeit bei einer Umstellung bleibt auch weiterhin an Entwicklern hängen. Für die Programmierung kommt mit Star Office 8 zusätzlich die Unterstützung für Javascript hinzu, außerdem wurde die freie Beanshell für das Scripting in Java integriert.