Telekom startet DDV-M Ethernet 100

Standorte per Ethernet vernetzen

31.10.2003
MÜNCHEN (hi) - Standortübergreifende Vernetzung per Ethernet ermöglicht der neue T-Com-Dienst "DDV-M Ethernet 100". Ausgewählte Pilotkunden konnten mit dem Service bereits seit Jahresmitte erste Erfahrungen sammeln.

Mit dem Ethernet-Dienst DDV-M Ethernet 100 lassen sich LANs deutschlandweit koppeln, wobei Bandbreiten von 10, 50 oder 100 Mbit/s zur Verfügung stehen. Technisch gesehen basiert der Service der T-Com - der Festnetzsparte der Deutschen Telekom - auf einer Ethernet-over-SDH-Lösung von Lucent. Die T-Com betrachtet den neuen Dienst, der die vorhandene Glasfaserinfrastruktur nutzt, als eine Erweiterung des klassischen Portfolios an Standardfestverbindungen. Der Tarif für den Ethernet-Service hängt von der Entfernung sowie der gewählten Bandbreite ab. Für eine Standortvernetzung per Ethernet in der Ortszone 1 muss der Anwender beispielsweise eine monatliche Gebühr von 1550 Euro einkalkulieren.

Der besondere Charme dieser Art von Standortvernetzung ist die einfache Installation und transparente Ethernet-Anbindung. So stellt T-Com an den Kundenstandorten jeweils eine Ethernet-Steckdose bereit, in die der Anwender nur ein Kabel einstecken muss, um eine Verbindung zu seinem Ethernet-LAN herzustellen. Damit entfallen die bisher für die standortübergreifende Vernetzung benötigten Router. Die Anbindung des Netzes erfolgt über einen vorhandenen LAN-Switch. Werden dabei keine weiteren Filter- oder Routing-Mechanismen benötigt, genügt bereits ein Layer-2-Switch. Andernfalls ist auch der Einsatz von Layer-3-Switches möglich. Das Bandbreitenspektrum beginnt bei 10 Mbit/s und kann bei steigendem Bedarf jederzeit ohne Hardwareänderungen auf 50 oder 100 Mbit/s erhöht werden.

Neben der garantierten Bandbreite sprechen für diese Form der Standortvernetzung auch die kurzen Signallaufzeiten. Dies ermöglicht den Zugriff auf zeitkritische Server-gestützte Anwendungen oder die Vernetzung zweier Rechenzentren. Die Berker GmbH aus Schlakmühle, die den Ethernet-Service bereits während der Pilotphase testen konnte, nutzt ihn beispielsweise für den Zugang zu Lotus Notes und Office-Anwendungen, die auf einem zentralen Server installiert sind. Ferner hat das Unternehmen die Anbindung seiner AS/400 sowie die Übermittlung von SAP- und CAD-Daten per Ethernet-over-SDH realisiert. Zudem erfolgt über diese Verbindung die Datenspiegelung. Gleichzeitig ist Ethernet 100 für Berker der Migrationspfad in Richtung Voice over IP. Über die gleiche Leitung soll nämlich künftig auch der Sprachverkehr als IP-Telefonie laufen.

Für die T-Com ist das jetzt vorgestellte DDV-M Ethernet 100 nur ein erster Schritt in Sachen Standortvernetzung per Ethernet. Im nächsten Jahr will der Carrier das System zu Gigabit Ethernet weiterentwickeln. Für den gewählten Ansatz Ethernet-over-SDH sprach dabei vor allem, dass die vorhandene SDH-Infrastruktur, im Telekom-Jargon die "SDH2000+ Plattform", weiterverwendet werden kann. Der Ethernet-Ausbau erfolgt mit Lucents "Translan"-Modulen.