Standardsoftware mit Datenbank-Kern Informix-Datenbanken werden Basis einer KHK-Produktlinie

05.11.1993

MUENCHEN (gfh) - Datenbankhersteller Informix und Stan- dardsoftware-Anbieter KHK tun sich zusammen. Die beiden Unternehmen haben anlaesslich der Muenchner Fachmesse Systems +93 einen Vertrag unterzeichnet, der die Datenbanksysteme Informix Online und Standard Engine (SE) zur Grundlage der KHK-Produktlinie "X-Line" macht.

Durch das Abkommen erhaelt KHK das Recht, beide Datenbanksysteme als Teil des Standardsoftwarepakets X-Line an System- und Softwarehaeuser zu verkaufen. Diese duerfen ueber das bei KHK uebliche Free-Licence-Verfahren die X-Line-Produkte inklusive Datenbank kopieren und unlimitiert weitervermarkten.

Bei X-Line handelt es sich um Standardsoftware mit den Modulen Rechnungswesen, Lohn und Gehalt sowie Vertrieb und Fakturierung. Ausserdem wurde das Paket mit objektorientierten Entwicklungswerkzeugen wie Objectworks/Smalltalk ausgestattet, die die Erstellung von plattformunabhaengigen Client-Server-Anwendungen gestatten. Neben der Anbindung von Informix-Produkten sind Schnittstellen zu anderen relationalen und objektorientierten Datenbanksystemen vorgesehen. Die Auslieferung der ersten Version plant KHK zum kommenden Jahreswechsel.

Die Informix GmbH sieht die Zusammenarbeit als Teil ihrer Expansionsstrategie. Waehrend die SAP-Standardsoftware R/3 dem Unternehmen den Grosskundenmarkt erschliessen soll, erhofft es sich von dem KHK-Abkommen den Zugang zu den mittelstaendischen und kleineren Anwendern. Grossen Wert legt Alexander Narings, Informix- Direktor fuer Business Development, auf die Festellung, dass den bisherigen Informix-Haendlern und -Distributoren durch den neuen Vertriebsweg im Free-Licence-Verfahren keine Konkurrenz erwaechst. Um die Informix-Produkte nicht ueber Haendlerkopien unkontrolliert und weit unter Preis in Umlauf kommen zu lassen, sollen die Datenbanksysteme so eng in die KHK-Standardsoftware integriert werden, dass sie nur im Paket vermarktbar sind.

Damit Informix bei dem unuebersichtlichen Lizenzierungsverfahren auf seine Kosten kommt, wurde vereinbart, dass KHK in regelmaessigen Abstaenden Gebuehren an den Datenbankanbieter abfuehrt, die auf einer Schaetzung ueber die wahrscheinliche Anzahl der Endkunden beruhen. Die Entwicklungspakete fuer Online und die Standard-Engine werden zwar ebenfalls ueber KHK an die Haendler verkauft, sind aber vom Free-Licence-Verfahren ausgenommen.