Software-Branche erfreut sich zweistelliger Zuwachsraten:

Standardprodukte schlagen auf Umsatz durch

05.07.1985

MÜNCHEN (hh) - Von einer Rezession scheint in der Software- und Beratungsbranche nicht die Rede zu sein: Die durchschnittliche Umsatzsteigerungsrate der 15 größten Unternehmen dieser Branche errechnet sich für das vergangene Jahr mit knapp 17 Prozent. 4200 Mitarbeiter (neun Prozent mehr als 1983) erwirtschafteten in den betrachteten Häusern mehr als 640 Millionen Mark.

Der rechnerische Pro-Kopf-Umsatz in dieser Branche hat sich auf über 150 000 Mark erhöht, nachdem er 1983 noch bei etwas mehr als 140 000 gelegen hatte.

Spitzenreiter im Gesamtfeld dieser Gruppe ist die SCS aus Hamburg, die mit 700 Mitarbeitern als einziges deutsches Unternehmen die 100-Millionen-Mark-Grenze überschreitet (siehe Tabelle). Mit 68 Millionen Mark liegt das EDV-Studio Plönzke auf Rang zwei, gefolgt von der GEI aus Aachen mit 65 Millionen.

Interessant aber auch die prozentuale Berechnung der Veränderung des Pro-Kopf-Umsatzes. Die GMO führt hier das Feld mit 25 vom Hundert an, mit einem Anteil des Softwaregeschäftes von nur fünf Prozent am Gesamtergebnis des Hauses.

Drückt man die Steigerung des Pro-Kopf-Umsatzes allerdings in realen Zahlen aus, so liegen die betrachteten Unternehmen mit ihren Anstrengungen recht dicht beieinander. GMO, Softlab und GfP erwirtschafteten 30 000 Mark mehr je Mitarbeiter, GEI, PDV und rhv 20 000 Mark mehr. Verstärkte Anteile und Verkäufe von Standard-Software, die Zunahme des Verkaufs schlüsselfertiger Systeme, sowie eine bessere Effizienz im Bereich der Software-Produktion dürften für dieses positive Ergebnis ausschlaggebend sein.

Die Angaben dieser Tabelle basieren auf Erhebungen des Redaktionsbüros Lünendonk sowie eigenen Recherchen der COMPUTERWOCHE. Management- und Personalberatungsunternehmen sind nicht aufgeführt. Ein Wermutstropfen allerdings bleibt zu vermelden: Unter dem Schutz der Handelsgesetzgebung äußerten sich die Unternehmen so vage über ihren Gewinn, daß nur ein Näherungswert gegeben werden kann: Die Gewinnspanne liegt zwischen zwei und zehn Prozent des Umsatzes.