Standardentwurf für schnelleres WLAN verabschiedet

20.01.2006
Die IEEE hat sich endlich auf einen Entwurf für die neue WLAN-Spezifikation 802.11n geeinigt.

Im Ringen um einen neuen Standard für schnellere WLANs mit Geschwindigkeiten von über 100 Mbit/s zeichnet sich eine Einigung ab. Nachdem das Norminierungsgremium IEEE lange Zeit fast unversöhnlich in zwei konkurrierende Lager gespalten war, einigte sich die 802.11 Workinggroup jetzt fast einstimmig auf der IEEE-Generalversammlung in Hawaii auf einen Arbeitsentwurf in Sachen 802.11n.

Der Entwurf sieht vor, dass 802.11n-WLANs mindestens 100 Mbit/s schnell sind und die WLAN-Geräte mehrere Antennen zum Senden und Empfangen der Daten verwenden. Ferner soll mit MIMO eine Technologie zum Einsatz kommen, die es den Chipsätzen erlaubt, mehrere Datensignale gleichzeitig über verschiedene Antennen zu versenden. Zudem sollen 802.11n-Geräte abwärtskompatibel zu den bisherigen WLAN-Standards 802.11 a/b/g sein.

Kurz nach der Abstimmung preschten Chip-Hersteller wie Broadcom vor und präsentierten bereits Chipsätze, die zum IEEE-Entwurf konform sind. Allerdings warnen IEEE-Mitglieder davor, zu glauben, dass Produkte, die auf diesen Chipsätzen basieren, später wirklich hundertprozentig kompatibel zum endgültigen Standard sind. Zudem gebe es noch einige Arbeit zu erledigen, bis 802.11n abschließend spezifiziert werden könne. Zwar besteht die Möglichkeit, dass die Hersteller per Software-Update ihre Produkte auf den endgültigen Standard bringen - doch garantieren kann das niemand. Leidvolle Erfahrungen mussten diesbezüglich in der Vergangenheit bereits User machen, die 802.11g Pre-Standard-Produkte kauften. Sie blieben später auf inkompatiblen Produkten sitzen. (hi)