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Standard für iSCSI festgezurrt

13.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Internet Engineering Task Force (IETF) der Storage Network Industry Association (Snia) hat den Standard für iSCSI verabschiedet. Insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen ist die weniger aufwändige Fibre-Channel-Technik interessant.

Das auf der Peripherieschnittstelle „Small Computer System Interface“ (SCSI) basierende iSCSI erlaubt den Datentransfer über Ethernet oder Internet zwischen rtechnern und einem zentralen Pool von Speichermedien.Der jetzt verabschiedete Standard wurde insbesondere von IBM und Cisco vorangetrieben. Cisco sorgte im vergangenen Jahr für Furore als der Branchenprimus in den Markt für Storage Area Networks (SAN) einstiegt. Als erstes Produkt für den neuen Geschäftszweig brachte Cisco mit dem „MDS 9000“ einen Multiprotokoll-Switch auf den Markt, der außer dem Fibre Channel auch die neuen Speichernetzprotokolle „Fibre Channel over TCP/IP“ (FCIP) und iSCSI unterstützt.

Tony Prigmore, Analyst der Enterprise Storage Group, beurteilt die Verabschiedung von iSCSI als Standard so: „Ab jetzt läuft Phase zwei in der Verbreitung von iSCSI. Jetzt haben auch kleinere Anwender, die traditionell ihre am Server angeflantschten Speicher ausbauten, eine akzeptable Alternative für ein Speichernetz, das relativ kostengünstig und einfach aufzubauen ist.“ Insbesondere im Microsoft-Umfeld wird seiner Meinung nach iSCSI zum Zuge kommen. Prigmore erwartet, dass heuer für diesen Markt zahlreiche Produkte angeboten werden. Dabei dürften für die Kunden die einfache Handhabung und die Verwaltung der Speicher im Vordergrund stehen. Die Administratoren in den Firmen haben gutes Know-how über IP- oder Ethernet-Netze und können jetzt von den Vorteilen dedizierter Speichernetze profitieren ohne sich Zusatzwissen über den Fibre Channel aneignen zu müssen.

Dass im Laufe der Zeit iSCSI auch für Großunternehmen interesssant sein wird, erwartet John Webster, Analyst der Data Mobility Group. Er glaubt, dass Unternehmen iSCSI für die kostengünstige Speicherung weniger kritischer Daten einsetzen werden. Allerdings warten seiner Meinung nach diese Anwender darauf, dass sich die Geschwindigkeit des Ethernet-Netzes von 1 Gbit/s auf 10 Gbit/s erhöht: iSCSI-Daten verlangen schnelle Netze, da sie mit drei Headern (für SCSI, TCP und IP) versehen sind und so Datenballast mit über das Netz schicken. (kk)