Staatsanwalt ermittelt gegen Telekom-Vorstand Balz

02.12.2011

Der Streit um Provisionszahlungen zwischen dem Mobilfunkdienstleister Drillisch und der Deutschen Telekom geht in eine neue Runde. In einer Pflichtmitteilung gaben die Drillisch-Verantwortlichen bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Hanau Ermittlungen gegen den Telekom-Vorstand Manfred Balz wegen Verdacht auf Marktmanipulation eingeleitet habe. Mittlerweile sei die Anzeige an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main weitergeleitet worden. Balz habe Anfang November Betrugsvorwürfe gegen Verantwortliche der Drillisch AG verbreitet, argumentiert der Dienstleister. In der Folge sei der Kurs der Drillisch-Aktie eingebrochen. Daher bestehe der Anfangsverdacht der Marktmanipulation.

Die Telekom hält unterdessen daran fest, dass Drillisch Provisionsbetrug begangen habe. Der Mobilfunk-Provider soll Provisionen für mehrere zehntausend aktivierte Mobilfunkanschlüsse kassiert haben, ohne dass tatsächlich ein Kundenverhältnis zustande gekommen sei. Die Drillisch-Tochter Simply hatte SIM-Karten an ein Unternehmen verkauft, das diese nur für SMS nutzte. Die Telekom-Verantwortlichen fordern 1,3 Millionen Euro zurück. Drillisch wies die Vorwürfe zurück. (ba)