Staat fördert weniger Gründer

23.01.2008
Die Bilanz fällt im Vergleich zu den Vorjahren magerer aus: 2007 haben deutlich weniger Existenzgründer eine staatliche Finanzspritze erhalten als zu den Hochzeiten der Ich AG.

Die Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass im vergangenen Jahr etwa 152.000 Gründungen gefördert wurden. Zum Vergleich: 2004, ein Jahr nach Einführung der Ich AG, erhielten über 350.000 Gründer eine finanzielle Starthilfe vom Staat. Dass die Zahl der geförderten Gründer seitdem kontinuierlich zurückgegangen ist, hat in den Augen von Experten mehrere Ursachen. Zum einen ist die Konjunktur heute besser als noch vor einigen Jahren, so dass es mehr Beschäftigungsalternativen gibt. "Wer sich heute selbständig macht, tut dies nur selten aus Not oder mangels Alternativen, sondern weil er es wirklich möchte", sagt der Münchner Existenzgründerberater Andreas Lutz, der die Website www.gruendungszuschuss.de betreibt. Zum anderen aber ist der Gründungszuschuss, der 2006 das Überbrückungsgeld und die Ich-AG-Förderung abgelöst hat, nicht so bekannt wie die Ich AG. Letztere war vor allem für Gründer mit geringem Einkommen attraktiv.

Voraussetzung für den Gründungszuschuss ist ein abgesegneter Business-Plan. Dann gibt es neun Monate lang einen Zuschuss in Höhe des zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes zur Sicherung des Lebensunterhalts sowie 300 Euro zur sozialen Absicherung. Für weitere sechs Monate können 300 Euro pro Monat zur sozialen Absicherung gewährt werden, wenn eine intensive Geschäftstätigkeit und hauptberufliche unternehmerische Aktivitäten dargelegt werden. Wer Arbeitslosengeld II bezieht, kann nur das niedrigere Einstiegsgeld beantragen, was im vergangenen Jahr etwa 20 Prozent aller geförderten Gründer getan haben. (am)