St. Galler-Dialog-DV-Modell:Dezentrale Info-Systeme zentral kontrolliert

17.03.1978

MÜNCHEN (uk) - Fünf Voraussetzungen für die Dialog-Datenverarbeitung hat Dr. Rudolf Baer im "St. Galler Dialog-Datenverarbeitungs-Modell" erarbeitet. Wie der schweizerische DV-Ressortleiter am BWL-Institut der Hochschule St. Gallen im "6. Jahrbuch der EDV (1977)" erläutert, ließen sich neben technischen Anforderungen an Software Betriebssysteme und Hardware für die Dialog-Datenverabeitung auch Konsequenzen in der Unternehmensorganisation ableiten. Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz der Dialog-Datenverarbeitung sei jedoch eine generelle Neuorientierung: "Zu lange wurde der EDV-Bereich von Prinzipien und Erkenntnissen aus der DV der ersten Stunde sowie von irrealen Vorstellungen über den EDV-ldealzustand beherrscht", wettert Baer gegen Traditionen-Denken in der EDV.

Er setzt auf die Chance, "erstmals in der Geschichte der DV tatsächlich dezentrale Informationssysteme schaffen zu können, ohne die zentrale Kontrolle über sie zu verlieren." Voraussetzung dafür sei allerdings, daß die Fragen nach den unterschiedlichen Möglichkeiten der Computer ersetzt würden durch das Ziel, zweckmäßige Informationssysteme zu gestalten. Als Beurteilungskriterien müßten dabei sowohl soziale und technologische als auch ökonomische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.