Darauf müssen Sie achten

SSD-Kaufberatung - Große Unterschiede bei Solid State Disks

12.06.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Entscheidend: Controller-/Cache-Kombination

Lassen Sie sich beim Kauf einer SSD nicht von den angepriesenen maximalen Datentransferraten blenden. Wollen Sie Enttäuschungen vermeiden, dann Finger weg von Modellen ohne Cache. Und hier sind alle Solid State Disks mit dem JMicron JMF602 zu nennen. Insbesondere sogenannte "Schnäppchen" und Auslaufmodelle verwenden gerne den JMF602. Der Controller arbeitet ohne angebunden Datenpuffer. Um besonders hohe sequenzielle Transferraten zu erreichen, verbauen einige Hersteller sogar zwei parallel agierende JMF602. Doch auch diesen Modellen fehlt ein Datenpuffer, entsprechend nutzen die zwei Controller im Praxisbetrieb kaum etwas. Älteren Solid State Disks mit dem Toshiba TC58NCF602GAT fehlt ebenfalls ein Cache - Hände weg von diesen Modellen.

Top-Performance: Der SandForce SF-2200 (Nachfolger der SF-1200-Serie) ermöglicht Transferraten von über 500 MByte/s. Neben den hohen sequenziellen Transferraten überzeugt der Controller durch seine hohe Performance bei Alltagsanwendungen und den IOPS.
Top-Performance: Der SandForce SF-2200 (Nachfolger der SF-1200-Serie) ermöglicht Transferraten von über 500 MByte/s. Neben den hohen sequenziellen Transferraten überzeugt der Controller durch seine hohe Performance bei Alltagsanwendungen und den IOPS.

Eine Sonderstellung nimmt der SandForce 1200 und SandForce 1500 ein. Die Controller nutzen spezielle Algorithmen und verzichten auf einen externen Cache, nutzen nur einen kleinen integrierten Puffer. Die Performance ist jedenfalls sehr überzeugend. Entsprechend lassen sich alles SSDs mit SandForce-Controller empfehlen. Neben der hohen Performance bei den sequenziellen Transferraten und im Praxisbetrieb bieten die SSDs mit SandForce 1200/1500 mittlerweile auch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Noch teuer, aber in der Performance nochmals deutlich schneller sind SSDs mit dem neuen SandForce-Controller SF-2200. Damit sind sequenzielle Transferraten von 500 MByte/s möglich. Auch im Praxisbetrieb und den IOPS überzeugt der SF-2200 sehr.

Ebenfalls sequenzielle Transferraten von bis zu 500 MByte/s in Verbindung mit SATA 6 Gb/s ermöglicht der Controller Marvell 88SS9174. Im Praxisbetrieb orientiert sich die Leistungsfähigkeit der Marvell-basierenden SSDs wie die Intel 510 oder Plextor M2S an Solid State Disks mit SandForce SF-1200/1500. Nur bei den IOPS - im professionellen Segment wichtig - kann der Marvell-Controller nicht mithalten.

Hände weg: Flash-Laufwerke mit JMicron JMF602 Controller (links im Bild) fehlt ein Cache. Im Praxisbetrieb bricht die Performance dieser SSDs stark ein.
Hände weg: Flash-Laufwerke mit JMicron JMF602 Controller (links im Bild) fehlt ein Cache. Im Praxisbetrieb bricht die Performance dieser SSDs stark ein.

In der Gesamt-Performance unterhalb von SSDs mit SF-1200/1500 oder Marvell 88SS9174 angesiedelt sind Laufwerke mit folgenden Controller-Typen: Indilinx Barefoot IDX, Samsung S3C29RBB01-YH40 und Intel PC29AS21AA0. Alle Controller ermöglichen Bandbreiten bis zirka 250 MByte/s (sequenziell) und steuern einen Cache mit Größen von 16 bis 128 MByte an. Der aktuelle JMF612, der Nachfolger des JMF602, kann ebenfalls einen Cache ansteuern. Die Leistungsfähigkeit entsprechender JMF612-SSDs ist aber immer noch nicht überzeugend.