Test-, Tempo- und Preis-Sieger

SSD Corsair P128 CMFSSD-128GBG2D im Test

03.07.2009
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Rekordverdächtig: Die SSD Corsair P128 CMFSSD-128GBG2D räumt gleich drei Auszeichnungen ab. Der Test der Flash-Festplatte verrät, warum.

SSD-Test: Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D

Die Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D macht keine halben Sachen: Während sich die SSD-Konkurrenz immer noch ohne Pufferspeicher auf den Markt traut, verbaut Corsair üppige 128 MB Cache. Das macht sich bei der Transferleistung bezahlt. Die Corsair-SSD hebt das Tempo in der Preisklasse bis 300 Euro auf ein neues Leistungsniveau. Insbesondere bei den Praxis-Datenraten von bis zu 95 MB/s konnte das P128-Modell überzeugen. Die Corsair-SSD ist aber nicht nur schnell, sondern auch clever:

Die Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D kann sich selbst regenerieren, wenn Sie sie eine Stunde verschnaufen lassen. Möglich macht das die brandneue Firmware-Version VBM18C1Q, die einen ausgefeilten Algorithmus zur "Auffrischung" der Flash-Zellen mitbringt. Hintergrund: So lange der SSD-Controller Daten in freie Zellen schreiben kann, arbeitet die SSD mit voller Geschwindigkeit. Aber sobald der Controller Daten in bereits beschriebene Flash-Zellen schreibt, muss er zunächst die Daten auslesen. Dadurch verzögert sich der Schreibvorgang.

Dieses Problem verschärft sich, weil der Fragmentierungsgrad von gespeicherten Dateien zunimmt, oder anders ausgedrückt: Die Anzahl der Flashzellen, auf die eine Datei verteilt ist, erhöht sich nach und nach. Deshalb sinkt mit zunehmender Nutzungsdauer vor allem die Schreibleistung einer SSD. Bei der Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D etwa sackt die durchschnittliche sequenzielle Schreibrate von knapp 180 MB/s auf rund 110 MB/s ab - die SSD arbeitet also nur noch mit circa 60 Prozent der Ausgangsleistung.

Auf unserer Test-SSD war noch die alte Firmware-Version aufgedruckt.
Auf unserer Test-SSD war noch die alte Firmware-Version aufgedruckt.

Der Auffrischungs-Algorithmus stellt die volle Leistungsfähigkeit der SSD wieder her, indem er die gespeicherten Daten defragmentiert und dem Controller quasi unberührten Speicherplatz zur Verfügung stellt und zuweist. Das geniale an der sprichwörtlichen Frischzellenkur: Sie müssen sich um nichts kümmern. Der Algorithmus startet automatisch, sobald Sie den Computer ausschalten, neu starten und ihn dann eine Stunde im Bereitschaftszustand laufen lassen.

Preis: Die Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D basiert auf MLC-Flashspeicher, der deutlich günstiger zu haben ist als SLC-Zellen. Das untere Preisende für eine MLC-SSD markiert derzeit die nicht empfehlenswerte Kingston SSD Now V-Series SNV125-S2 64GB mit knapp 2 Euro pro Gigabyte. Für eine sehr gute MLC-SSD wie etwa die Super Talent Ultradrive ME FTM28GX25H müssen Sie mindestens 2,40 Euro pro Gigabyte anlegen. Corsair bietet nun mit der P128-SSD Spitzentempo für ein paar Cent Aufpreis:

Die nutzbare Kapazität der Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D beträgt nach NTFS-Formatierung 119,5 GB. Damit kostet das Gigabyte bei einem Straßenpreis von aktuell rund 300 Euro nur 2,51 Euro - die Corsair P128 hat also ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Natürlich ist der Gegenwert eines Einsteiger-PCs für eine SATA-Festplatte ein stolzer Preis. Dafür bekommen Sie aber auch einen robusten, geräuschlosen und Strom sparenden Massenspeicher, der in der Praxis zwei bis dreimal so schnell Daten verarbeitet als eine herkömmliche Festplatte.

SATA-Controller und 128-MB-Cache der Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D
SATA-Controller und 128-MB-Cache der Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D

Ausstattung: Corsair verbaut in der P128 SSD CMFSSD-128GBG2D ausschließlich Samsung-Technik: Die SSD arbeitet mit 16 Flash-Speicherchips des Typs Samsung 919 K9HCGZ8U5M SCK0, die eine Bruttokapazität von jeweils 8 GB aufweisen. Sechs Flash-Chips beherbergt die Vorderseite der SSD-Platine, zehn die Rückseite. Der SATA-300-Controller S3C29RBB01-YK40 der Corsair-SSD ist ein alter Bekannter, der bereits bei der 256-GB-SSD Samsung MMDOE56G5MXP-0VB zum Einsatz kommt. Der 128 MB große Cache-Baustein zur Datenpufferung basiert auf dem DDR-SDRAM-Chip Samsung K4X1G323PD-8GC6.

Der Energieverbrauch der Corsair P128 SSD CMFSSD-128GBG2D liegt laut Hersteller im Bereitschaftszustand bei 0,15 Watt - der drittniedrigste Wert aller bisherigen SSD-Modelle im Test. Beim Zugriff soll sich die Corsair P128 deutlich stromhungriger zeigen: Mit 1,5 Watt kommt das SSD-Modell auf einen akzeptablen Verbrauchswert - anspruchsvolle SSD-Modelle genehmigen sich bis zu 2,5 Watt. Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) liegt laut Corsair bei einer Million Stunden. Für eine SSD ist das wenig, andere Modelle bieten 1,5 oder sogar 2 Million Stunden. Dafür liegt die Stoßfestigkeit im Betrieb bei sehr guten 1500 G.