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SSA schnappt sich den CRM-Anbieter Epiphany

04.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SSA Global hat wieder zugekauft. Der ERP-Gemischtwarenladen hat für 329 Millionen Dollar den CRM-Anbieter Epiphany gekauft. Die Produkte sollen SSAs bestehendes Angebot an Business-Software für mittelständisch geprägte Industriebetriebe ergänzen.

Epiphany wurde vor acht Jahren in Kalifornien gegründet. Das Unternehmen stellt eine CRM-Suite her, die Module für den Vertrieb, Dienstleistungen und Call-Center bereithält. Allerdings ging es dem Anbieter wie so manchem aus dem CRM-Umfeld in letzter Zeit schlecht. Die Lizenzumsätze brachen vergangenes Jahr um 35 Prozent ein, der Gesamtumsatz um 18 Prozent auf etwas über 79 Millionen Dollar. Einen Gewinn konnte das Softwarehaus bisher nicht ausweisen. Auch das letzte Quartal verlief enttäuschend (siehe "Schwaches Quartal für Epiphany"). Gleichwohl gilt die Lösung des CRM-Spezialisten als innovativ und wurde von namhaften Kunden wie Nestle, GAP und Citibank ausgewählt. Die technische Integration erleichtert sich für SSA, da beide Firmen auf J2EE aufsetzen.

Für Epiphany zahlt der ERP-Hersteller 4,20 Dollar pro Aktie und liegt damit neun Prozent über dem Schlusskurs vom Dienstag, der 3,84 Dollar betrug. In zwölf Wochen soll die Transaktion vollzogen sein.

SSA Global kauft vor allem ins Straucheln geratene Anbieter. Vom britischen Konzern Invensys übernahm der ERP-Anbieter Baan und Marcam (siehe "SSA übernimmt Marcam"). Invensys kam mit den ungeliebten Töchtern nicht zurecht.

Seit Mai ist SSA an der Börse. Das Haus hatte sich von dem Börsengang jedoch mehr versprochen (siehe "SSA GT mit verhaltenem Börsendebut"). (fn)