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SRM - Fällt SAP Commerce One in den Rücken?

18.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die gestrige Ankündigung der Walldorfer Softwareschmiede SAP, eine neue Lösung für SRM (Supplier-Relationship-Management) auf den Markt zu bringen, hat heftige Spekulationen über die künftige Zusammenarbeit mit ihrem Partner Commerce One hervorgerufen. Der geplante Start des SRM-Produkts könnte SAP zu einem direkten Konkurrenten von Commerce One machen. Der Kalifornische Anbieter hatte nämlich in der vergangenen Woche ebenfalls ein strategisches Produkt angekündigt, das im Wesentlichen SRM-Technologien beinhaltet.

Als Folge davon könnte SAP die bestehende Kooperation bei der gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung zweier Beschaffungslösungen zumindest teilweise beenden, hieß es aus SAP-nahen Kreisen. Ein SAP-Sprecher widersprach jedoch den Spekulationen: Commerce One sei ein unabhängiges Unternehmen und werde für SAP auch weiterhin ein starker Integrationspartner sein, betonte er: "Wir werden die Zusammenarbeit bei der Entwicklung künftiger Produkte definitiv fortsetzen." Er wollte sich aber nicht dazu äußern, ob die beiden Produkte, um die es geht, die E-Procurement-Anwendung "Enterprise Buyer" und die Marktplatzlösung "MarketSet", auch weiterhin gemeinsam entwickelt und vermarktet werden sollen.

Kündigt SAP tatsächlich die Zusammenarbeit in diesem Segment auf, so wäre dies ein schwerer Schlag für den ohnehin kränkelnden US-amerikanischen Softwarehersteller, denn derzeit generiert Commerce One schätzungsweise die Hälfte seines Umsatzes aus dem Verkauf der gemeinsamen Lösungen mit SAP. (jw)