SRM: Den Einkauf strategisch betrachten

10.01.2006
Von Jochen Hornung und Karsten Neumann

Die grobe Richtschnur

Die Best-of-Breed-Anbieter arbeiten daran, ihr Produktspektrum zu erweitern, um zusätzliche Funktionen anbieten zu können. Zugleich bemühen sich die großen ERP-Anbieter, ihren Rückstand aufzuholen. Aufgrund ihres integrativen Ansatzes dauert die Entwicklung eines neuen Moduls hier länger als bei den Spezialisten, wohingegen dort die Einführung mehr Aufwand verursacht, weil jedes Modul mit dem Backend-System verbunden werden muss.

Folgende Punkte können als Richtschnur gelten:

  • Wer bereits Lösungen von SAP oder anderen ERP-Anbietern einsetzt, sollte möglichst auf die Suiten desselben Anbieters setzen, um die Vorteile einer integrierten Lösung auszuschöpfen. Fehlende Funktionen lassen sich durch Best-of-Breed-Lösungen ergänzen, bis der ERP-Anbieter die Anforderungen erfüllt.

  • Unternehmen, die einzelne Bereiche durch Standardsoftware eines Anbieters abdecken, sollten diese Strategie auch im Einkauf verfolgen. Der Umstieg auf eine andere Suite brächte unter Umständen funktionale Vorteile, doch der integrative Ansatz ließe sich nur mit kostspieligen und technisch komplexen Integrationsszenarien umsetzen.

  • Mittelständische Betriebe müssen überdenken, ob eine integrierte SRM-Lösung ihnen überhaupt Vorteile bringt. Oft lassen sich ihre Anforderungen mit kleinen, flexiblen und kostengünstigen Best-of-Breed-Lösungen gut erfüllen.