Spurlos im Internet

21.09.2006
Eine Variante des Firefox-Browsers soll Online-Nutzern anonymes Stöbern im Web ermöglichen.

Das Prinzip des "Torpark-Browsers": Er gibt der IP-Adresse eines Computers den Anschein, als ob sie sich immer wieder ändert. Die IP-Adresse fungiert als numerisches Kennzeichen für einen mit dem Internet verbundenen PC und lässt sich - zusammen mit anderen Daten - dazu nutzen, einen Online-Nutzer zu identifizieren.

Entwickelt wurde der Torpark-Browser von Sicherheits- und Datenschutzexperten, die sich zu einer Gruppe namens Hactivismo zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel ist es, angesichts immer neuer Techniken zur Erfassung von Online-Daten die persönlichen Rechte von Web-Besuchern zu erweitern.

Bei dem Browser, der unter http://torpark.nfshost.com kostenlos erhältlich ist, handelt es sich um eine Modifikation des "Portable Firefox", die sich von einem USB-Stick aus auf dem PC betreiben lässt. Der Browser sendet und empfängt Daten verschlüsselt über "The Onion Router" (Tor), ein weltweites Server-Netz, das wiederum Informationen willkürlich und damit undurchsichtig von einem System auf das andere überträgt.

Gewolltes Chaos

Web-Seiten-Abrufe enthalten Informationen über ihre Herkunft und den Anfragenden. Diese Details werden dank Tor durcheinander gebracht, was eine Rückverfolgung stark erschwert.

Torpark sorgt dafür, dass die vom letzten Tor-Server an die Web-Seite geschickten Daten verschlüsselt sind. Da lediglich die Verbindung des Nutzers anonym ist, wird empfohlen, sen- sible Daten wie Benutzernamen und Passwörter nur dann zu verwenden, wenn der Browser ein goldenes Vorhängeschloss anzeigt. Dieses signalisiert, dass eine Website Verschlüsselung verwendet.

Ein kleiner Wermutstropfen: Das Surfen mit Torpark ist langsamer als mit einem üblichen Browser über die gleiche Verbindung. (kf)