Spotlights auf 4GLs

07.02.1992

Die Produktivität einer 4GL ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß zur Implementierung von Programmen weitaus weniger Source-Anweisungen erforderlich sind als bei einer Sprache der dritten Generation.

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Zum einen arbeiten 4GLs mit intelligenten Vorgabewerten, mit deren Hilfe die Zahl der erforderlichen Anweisungen verringert wird.. zum anderen verfügen 4GLs über integrierte Modelle für Abläufe. Bei einer Realisierung muß das Ablauf-Design von der Transaktionslogik her auf diese vorgegebenen Abläufe abgestimmt werden.

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Wichtig ist, daß das Design jederzeit als einziges, in sich konsistentes Modell gesehen werden kann.

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In jedem System sind die Daten beständiger als die Verarbeitung. Das gilt auch für das Prototyping mit einer 4GL: Nicht nur, daß sich Programme einfach umschreiben lassen, es wird sogar vorausgesetzt, daß sie sich ändern. Deshalb muß sich das Ablaufdesign eng an die Daten anlehnen.

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Um die Geschwindigkeit der Entwicklung zu steigern, ist es wichtig, den Code algorithmisch aus dem Design selbst abzuleiten.

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Die 4GLs selbst sind komplex, weisen erhebliche Unterschiede auf und sind daher keineswegs gleichermaßen für alle Anwender geeignet.

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Die Wissensbasis einer 4GL enthält Befehle, Datendefinitionen und andere Systemelemente. Ihre zentrale Bedeutung ist der Hauptgrund dafür, daß sich viele der führenden 4GL-Lieferanten ans den Reihen der Datenbank-Spezialisten rekrutieren.

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Obwohl 4GLs sehr vielseitig sind, werden sie selten allen Ansprüchen gerecht. Für die meisten Anwender dürfte es sich empfehlen, zirka 80 Prozent der Entwicklung mit einer 4GL durchzufahren und zusätzlich 3GL-Bibliotheken aufzubauen.

"Vor uns liegt eine schöne neue Welt, die diesmal sogar funktionieren dürfte."