Spotlights

19.03.1993

Die Gehaelter der Softwarebranche koennen sich immer noch sehen lassen. Die Zeit, in denen die Spezialisten Traumsalaere verlangen koennen, ist allerdings vorbei. "Wir sind keine Wohlfahrtseinrichtung", plaediert das Vorstandsmitglied der Software AG, Hermann Kleinstueck, fuer eine moderate Gehaeltsentwicklung.

Zwei Pfund Weintrauben und entsprechend viel Kaese vertilgte Borland-CEO Philippe Kahn (Foto), waehrend er kuerzlich anderthalb Stunden mit Lotus-Chef Jim Manzi auf einem Hotelzimmer in San Franzisko zubrachte (vgl. CW Nr. 6 vom 5. Februar 1993, Seite 62). So jedenfalls schilderte Manzi das Software-Gipfeltreffen seinen Mitarbeitern. Herausgekommen sei bei dem Smalltalk rein gar nichts.

Der 15koepfige CAD-Anbieter Tommy Software macht den Grossen vor, wie man den asiatischen Markt aufreisst. Gemeinsam mit der japanischen Personal Data Factory entwickelte das Berliner Software-Unternehmen eine Kanji-Version des fuer Einsteiger gedachten Windows-Pakets CAD/Draw, das nach Angaben der Pressesprecherin Uta Glaubitz bereits 3000mal im Land der aufgehenden Sonne installiert ist. Die japanischen Haendler beklagen sich, so Glaubitz, lediglich ueber die "immens langen" Befoerderungszeiten durch die Post.

Jetzt ist es amtlich: Die Datapro Information Services Group bescheinigt der Objekttechnologie Trendqualitaet. Wie die US- Analysten prognostizieren, wird dieser Markt in den Vereinigten Staaten und Europa bis 1997 von 865 Millionen Dollar auf runde vier Milliarden Dollar wachsen. Von den mehr als 80 objektorientierten Programmiersprachen haetten allerdings nur C++ und Smalltalk das Zeug zum Industriestandard.

SCO goes Far East und hat die japanische Version der Betriebsumgebung Open Desktop vorgestellt. "Nihongo" unterstuetzt die japanischen Zeichensaetze Katakana, Hiragana und Kanji, eignet sich fuer 386- sowie 486-Rechner und unterstuetzt neben den im Westen gaengigen Systemen ISA, EISA und MCA auch den japanischen Standard OADG.