Spotlights

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23.01.1997

GEBURTSANZEIGE

Am 12. Januar 1997 erblickte HAL das Licht der Welt. Er ist ein lernfähiger Computer, der es bis zum Jahr 2001 sogar zur Fähigkeit des Lippenlesens bringen wird. Wir wissen das, weil seine Erfinder, der Schriftsteller Arthur C. Clarke und der Filmemacher Stanley Kubrick, seine Abenteuer bereits 1968 unter dem Titel "2001: Odyssee im Weltraum" erzählt haben.

Anders als frühere Space-Operas sollte dieser ehrgeizige Science-Fiction-Streifen durch möglichst realistische Technik eine Blick in die Zukunft ermöglichen. In Computerfragen ließ sich Kubrick dabei von der IBM beraten. Die Spuren sind noch heute zu sehen. So gibt es im Film keinen Hinweis auf Miniaturisierungstendenzen, sprich: HAL ist ein Raumschiff-füllendes Riesenbaby, das seine Daten fleißig in einer Bibliothek von Magnetbändern ablegt.

Als die Manager von Big Blue das Drehbuch zu Ende gelesen hatten, wurde die Unterstüztung für das Projekt zurückgezogen und die reichlich angebrachten IBM-Logos wieder eingesammelt. Man wollte nicht mit einem Computer in Verbindung gebracht werden, der anfängt, die Besatzung zu massakrieren, bevor es dem Filmhelden gelingt, den Stecker herauszuziehen. Gerüchteweise soll sich Kubrick für die entzogene Hilfe gerächt haben, indem er den Computer, der wegen seiner weiblichen Stimme eigentlich einen Frauennamen erhalten sollte, HAL taufte. In der offiziellen Version bedeutet HAL Heuristic Algorithm, unter Cineasten ist dagegen die Deutung verbreitet, daß Kubrick die drei Buchstaben IBM einfach um die im Alphabet jeweils davor stehenden Lettern ersetzt hat.